Kirchensanierung kostet 3,6 Millionen Euro

Von Ralf Münch
Ein Riss in der Außenmauer ist deutlich erkennbar. Die Sankt Jakobuskirche in Creußen muss generalsaniert werden. Foto: Ralf Münch Foto: red

Der evangelische Pfarrer Achim Peter steht vor der Creußener Sankt Jakobuskirche, schaut zum Kirchturm und sagt: „Unsere Kirchengemeinde ist froh, dass es jetzt endlich los geht.“ Er meint damit die Generalsanierung – und die kostet richtig Geld.

 
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Es ist ein dicker Brocken, der für die Kirchensanierung aufgebracht werden muss: Rund 3,6 Millionen Euro sind das. Die Summe wird allerdings aufgeteilt: Die Landeskirche beteiligt sich mit 780 000 Euro, die Oberfrankenstiftung mit 270 000 Euro, die Landesstiftung und die Stadt Creußen mit jeweils rund 15 000 Euro und die Kirchengemeinde muss noch 400 000 Euro aufbringen.

Kirchengemeinde hat noch Rücklagen

Der Rest wird vom Staat Bayern getragen. „Natürlich haben wir noch Rücklagen. Aber keine 400 000 Euro. Nicht in dieser Höhe. Wir müssen einfach mal schauen wie wir das zusammen kriegen. Natürlich sind wir da auch auf Spenden angewiesen. Aber die umliegenden Gemeinden unterstützen uns da auch“, so der Pfarrer.

1994 sind Keller eingestürzt

Der Wunsch und die Notwendigkeit der Generalsanierung ist beim Pfarrer und seiner Gemeinde schon länger da, bereits seit 2004. Allerdings musste erst einmal die Stadtkirche saniert werden. Peter: „Da muss man einfach Prioritäten setzen.“ Und außerdem mussten erst auch einige offene Fragen geklärt werden. Eine der wichtigsten war, was mit dem Fundament auf dem die Kirche steht los ist. Denn 1994 sind Keller unterhalb der Kirche, auf denen sie steht, eingestürzt. Die wurden zwar wieder aufgefüllt, aber in der Mauer beim Chor ist ein dicker Riss zu sehen. „Wir mussten mit Bohrungen erst abklären lassen, ob dieser Riss eventuell von den Kellern kommt. Ob da Bewegung im Untergrund ist. Dem war aber nicht so“, erklärt der Pfarrer.

Glockenturm ist massiv beschädigt

Die Generalsanierung betrifft alle Bereiche der Kirche. Rissschäden müssen ausgebessert, der Dachstuhl repariert – besonders der Glockenturm ist massiv beschädigt –, Heizungen ausgetauscht, Elektrik neu eingebaut oder Abwasserleitungen neu verlegt werden. Und die Fassade braucht sowieso wieder einen neuen Anstrich. Für all das wurde es auch wieder Zeit. Denn die letzte Sanierung war 1967 bis 1970.

Neue Orgel muss auch angeschafft werden

Seitdem wurden an der Kirche kaum Arbeiten ausgeführt. Eine neue Orgel muss auch wieder angeschafft werden, denn die alte ist seit Ende 2008 außer Betrieb – wegen der Gefahr eines Funkenschlags, was in einem Gebäude, in dem sehr viel Holz verbaut wurde natürlich brandgefährlich ist. „Woran uns auch sehr gelegen war, ist eine Toilette an der Nordseite der Kirche zu bauen. Zwar bestand immer die Möglichkeit bei Bedarf in das Gemeindehaus zu gehen, aber Gottesdienstbesucher mit Gehbehinderung taten sich da einfach schwer. Und für genau jene wird der Eingangsbereich auch behindertengerecht ausgebaut“, erklärt Achim Peter weiter.

Arbeiten im Innenraum 2019

Man hofft, dass das Gerüst am Kirchturm bis zur ersten Maiwoche steht, damit dann hier los gelegt werden kann, im nächsten Jahr soll dann mit dem Kirchenschiff begonnen werden, so zumindest der Plan und der Wunsch aller Beteiligten. Sicher kann man sich bei solchen Projekten allerdings nie sein, denn die Erfahrung zeigt, dass manchmal Sachen dazu kommen, mit denen man am Anfang nie gerechnet hatte, das weiß auch Peter. Solange mit den Arbeiten im Innenraum nicht begonnen wird, was erst 2019 erfolgen soll, werden trotz der Sanierung Gottesdienste abgehalten. Ab 2019 sieht es dann allerdings anders aus.

Dann muss man irgendwo hin ausweichen. „Ich hab da schon einige Ideen. Aber momentan sind die noch nicht spruchreif. Da braucht es erst noch Gespräche. Aber das wird bestimmt klappen“, ist Peter zuversichtlich. Und in einem Punkt ist er sich auch sicher. Und zwar, dass wenn er am zweiten Mai um zehn Uhr anlässlich des Baubeginns eine Andacht am Kirchturm hält, die Gläubigen auch kommen werden: „Dann kann man im Gespräch auch allen erklären was hier gemacht wird.“