Altes Schulgebäude und Kita sollen für eine Million Euro energetisch saniert werden Kirchenpingarten: Die Grundschule bleibt

Von Udo Fürst
Die Grundschule bleibt. Deshalb nimmt die Gemeinde Geld in die Hand, um das Gebäude auf Vordermann zu bringen. Foto: Udo Fürst Foto: red

Die Grundschule Kirchenpingarten bleibt entgegen allen anderslautenden Meldungen erhalten. Das bestätigte das Kultusministerium gestern dem Nordbayerischen Kurier. Der energetischen Sanierung des fast 60 Jahre alten Gebäudes steht nichts mehr im Weg – vorausgesetzt die Förderung für das Millionenprojekt läuft wie geplant.

 
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Das alte Schulhaus in Kirchenpingarten ist älter als jeder Lehrer, der dort unterrichtet. Gebaut wurde das Gebäude in den 50er Jahren, weiß Bürgermeister Klaus Wagner. Obwohl es seither mehrmals renoviert wurde, steht nun wieder eine Sanierung der Schule an – genauso wie für den Anbau, der etwa 20 Jahre jünger ist, aber auch nicht mehr den Anforderungen genügt. Und da man die Aussicht auf eine 70-prozentige Förderung des Projekts durch sogenannte FAG-Mittel hat, will sich die Gemeinde als Sachaufwandsträger die Chance nicht entgehen lassen und die Grundschule zusammen mit der angebauten Kindertagesstätte für fast eine Million Euro energetisch sanieren. Die Gemeinde müsste davon nur etwa 100 000 Euro selbst berappen.

Bürgermeister macht Mut

„Wir können uns das leisten“, sagte Bürgermeister Klaus Wagner in der Gemeinderatssitzung am Montag und keiner der Räte wollte ihm da widersprechen. So ermächtigten sie ihn einstimmig, dem Architekten einen Planungsauftrag für die Schulsanierung zu erteilen. Voraussichtliche Kosten: 700 000 Euro. Einen Schritt weiter ist man bei der KITA-Renovierung, für die etwa 300 000 Euro veranschlagt sind; hier erwartet man die Bewilligung der 90-prozentigen Förderung aus dem Kommunalen Investitionsprogramm (KIP) noch in dieser Woche.

Klaus Wagner ließ sich in seinem Ehrgeiz, die Schule zu sanieren, auch nicht von einem Gerücht beunruhigen, das vor etwa einem Monat kursierte und besagte, dass die Grundschule Kirchenpingarten neben Bischofsgrün, Mistelbach, Schnabelwaid und Warmensteinach eine von fünf „gefährdeten Grundschulen“ im Landkreis sei. Der Bürgermeister sieht da kein Problem: „Wir haben zwar eine Kombiklasse drei und vier, aber insgesamt 57 Kinder von der ersten bis zur vierten Jahrgangsstufe.“ Eine Schließung stehe nicht zur Debatte. Zwar wisse man nie genau, was vom Ministerium zu erwarten sei, aber im Fall seiner Schule habe man nichts zu befürchten. „Wir bauen auf eine stabile Geburtenzahl“, sagt Wagner.

Ministerium bestätigt

In der Tat kann Ludwig Unger, Pressesprecher des Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, hier beruhigen. „Kirchenpingarten steht auf keiner Streichliste. Im Gegenteil. Wir geben auch kleinen Grundschulen mit bis zu zwei Kombiklassen eine Art Bestandsgarantie.“ Voraussetzung sei, dass Sachaufwandsträger (also Gemeinde) und Eltern das auch wollten. Dies wiederum dürfte in Kirchenpingarten keine Frage sein. Sowohl Gemeinderat als auch Elternbeirat sind für den Fortbestand ihrer Grundschule.

Wenn alles glatt läuft, könnte die Sanierung schon im Herbst beginnen. Bis 2018 sollten die Arbeiten abgeschlossen sein, hofft Bürgermeister Wagner.