Keine Luxusbetten in der Sana Klinik

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Operationen am Wochenende sind die große Ausnahme in der Pegnitzer Sana Klinik. ⋌Foto: Archiv/Ralf Münch Foto: red

Der Fall hat für Aufsehen gesorgt: Ein Bayreuther Arzt, Mitglied im Aufsichtsrat des Klinikums Bayreuth, lässt sich dort man einem Wochenende operieren. Und belegt dabei ein Komfortzimmer, obwohl es dafür angeblich keinen Vertrag gab.  Unabhängig davon, was die klinikinternen Ermittlungen letztlich ergeben: Wäre ein solcher Fall auch an der Sana-Klinik in Pegnitz möglich? Der Kurier hakte nach.

 
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Nun, so Andreas Böhmer, Assistent der Geschäftsführung und Sprecher des Krankenhauses, zum einen gebe es bei Sana in Pegnitz keine „ Komfortzone“, also auch keine Privatstation. Aber:  Patienten könnten sich über eine Wahlleistungsvereinbarung für ein Ein- oder Zweibettzimmer entscheiden. Die Belegung solcher Zimmer sei grundsätzlich auf jeder Station möglich. Ist ein solches Zimmer frei, so zahlt der Patient pro Tag 57,17 Euro für ein Einzelzimmer und 22,18 Euro für ein Doppelzimmer.

Kühlschrank und Safe

Was ist das Besondere an diesen Zimmern? Dazu Böhmer: „Die Einbettzimmer sind mit einem Komfortbett sowie einem eigenen Kühlschrank und Safe ausgestattet. Bei Ein- und Zweibettzimmer gibt es zusätzlich auch noch ein weiteres Wahlmenü sowie auf Wunsch eine Tageszeitung.“ Im Gegensatz zu den Einbettzimmern haben die Zweibettzimmer jedoch keine erweiterte Ausstattung.

Bereitschaftsdienst

In Bayreuth war von Notfallplänen die Rede, wenn es um das Thema Operationen geht – wie wird das in Pegnitz gehandhabt? „Am Wochenende finden keine geplanten Eingriffe statt. Über notfallmedizinische Eingriffe am Wochenende entscheidet der Dienstarzt nach der Erstindikation“, sagt dazu der ärztliche Direktor Dr. Achim Faber. Und: Es gebe einen Bereitschaftsdienst für die Fachbereiche Innere Medizin, Chirurgie, Orthopädie, Gynäkologie und Anästhesie. Dieser werde vom Dienstarzt gerufen, wenn aus dies aus medizinischer Sicht notwendig ist. Um die weiteren Maßnahmen in die Wege zu leiten.

Strikter Abgleich der Daten

Und wie schaut es aus

Die Aufnahme eines Patienten inklusive der Unterzeichnung der Behandlungsverträge geschieht bei Ankunft des Patienten in der Verwaltung der Klinik, sagt Brunner. Standardmäßig werde dabei auch der Wunsch nach einer Unterbringung in einem Ein- oder Zweibettzimmer mit abgefragt. Sofern das entsprechende Zimmer auf der aufnehmenden Station nicht belegt ist und der Patient diesen Wunsch hat, werde die entsprechende Wahlleistungsvereinbarung von diesem unterschrieben. Diese Information werde im KIS-System hinterlegt. „Nach Eintreffen des Patienten auf der Station werden die Aufnahmemodalitäten abgeglichen“, sagt Gabriele Brunner. Danach erfolge die Unterbringung des Patienten - entsprechend seiner getroffenen Wahl. Natürlich bestehe auch die Möglichkeit, dass sich Patienten vor dem geplanten Krankenhausaufenthalt vorab für eine mögliche Wahlleistung anmelden, um - falls machbar -, dass gewünschte Zimmer zu erhalten.

Heißt das, dass eine Luxusbettenaffäre in Pegnitz ausgeschlossen ist?  „Grundsätzlich hat jeder Patient die Möglichkeit, unsere Wahlleistungen zu nutzen - wenn er das ausdrücklich wünscht und vertraglich mit uns fixiert. Unabhängig davon wird bei uns jeder Patient gleich behandelt“, sagt dazu Sana-Geschäftsführerin Petra-Marìe Rinsche. 

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