Stadt genehmigt Public Viewing nicht Kein Finale auf dem Stadtparkett

Katharina Ritzer
 Foto: red

Die Deutschen sind raus aus dem Turnier, aber die EM läuft trotzdem weiter. Am Sonntag kämpfen Italien und Spanien um den Pokal. Public Viewing auf dem Bayreuther Marktplatz wird es allerdings nicht mehr geben: Die Stadt hat die Genehmigung verweigert.

 
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Die Genehmigung für das öffentliche Fußball-Schauen galt nur für Spiele mit deutscher Beteiligung; fünf waren es in den vergangenen drei Wochen. Mit Verweis auf das Ausscheiden der deutschen Elf habe das Ordnungsamt deshalb einen weiteren Termin am Sonntag abgelehnt, sagt Christian Wedlich, mit dem Verein Bayreuth Event und Festival Veranstalter des Public Viewings. Die Argumentation des Ordnungsamtes: Normalerweise müssten die Lärmrichtlinien eingehalten werden; da es sich bei den deutschen Spielen aber um ein öffentliches Interesse der (zumindest meisten) Bayreuther Bürger handelte, war den Anwohnern im Sinne der Allgemeinheit der Lärm durch die Anlage und die Zuschauer zuzumuten. "Deshalb hat man für die deutschen Spiele ein Auge zugedrückt und deren Übertragung genehmigt", sagt Angela Esterer von der Pressestelle.

Eine verpasste Chance sei die Absage, findet jedoch Wedlich. „Da hätten wir uns als gute Verlierer zeigen können und Bayreuth als weltoffene Stadt“, meint der CSU-Stadtrat. Von Anwohnerbeschwerden ist ihm nichts bekannt. Auch nach der Niederlage am Donnerstagabend hätten sich die Fans gesittet benommen, allerdings gab es danach mehr Müll und Scherben wegzuräumen als zuvor. „Aber in dieser emotionalen Situation ist das verständlich“, meint der Veranstalter. Um 2.30 Uhr sei der Platz besenrein übergeben worden.

Am Marktplatz belibt die Leinwand also am Sonntag dunkel. Die Bühne allerdings bleibt stehen, für das Bürgerfest am kommenden Wochenende (6., 7. und 8. Juli) und das Afrika-Festival von 19. bis 22. Juli stehen. Das italienisch-spanische Finale kann man aber an einigen anderen Orten im großen Kreis verfolgen – zum Beispiel in den zehn Lokalen, die beim Aktien Pilsner Fußballfieber dabei sind. Dort wird man auch Mitglieder der Deutsch-Italienischen Gesellschaft antreffen. Vorsitzende  Catia Lommo findet es zwar schade, dass es auf dem Stadtparkett nicht klappt, sieht es aber pragmatisch: „Dann schauen wir halt woanders.“

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