Katja Ulbrich ist Sportlerin des Jahres

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Blick durch den Pokal: Die Inline-Speedskaterin Katja Ulbrich ist die Bayreuther Sportlerin des Jahres 2015. Foto: Andreas 
Harbach Foto: red

Sie sind deutsche Spitze, stehen aber trotzdem nur selten im Rampenlicht. Oft müssen sie erklären, was ihren Sport überhaupt ausmacht. Doch dazu hatten Inline-Speedskaterin Katja Ulbrich und die Segelflieger der LSG Bayreuth beim Ball des Sports ausreichend Möglichkeit – und sie taten es gerne, denn sie waren die Hauptpersonen des Abends.

 
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Es war das bestgehütete Geheimnis des Balls des Sports: Wer wird Bayreuther Sportler/in des Jahres 2015? Als bei der Laudatio die Erfolge der Preisträgerin vorgetragen werden, rutscht Katja Ulbrich immer nervöser auf ihrem Stuhl hin und her. „Das könnte ja ich sein“, erinnert sie sich an diesen Moment. Dann fällt ihr Name. „Unglaublich! Ich war total überrascht, aufgeregt, mein Herz hat geklopft wie verrückt.“

Doch im Gespräch mit Ball-Moderator Christian Höreth ist ihr die Nervosität kaum anzumerken, sondern nur die große Freude. Mit viel Charme beantwortet sie alle Fragen, nimmt alle Glückwünsche entgegen – und lässt es danach mit ihrer Familie, Freunden und Teamkollegen der Bayreuther Turnerschaft richtig krachen. „Wir haben erst auf die Auszeichnung angestoßen, dann getanzt und gefeiert bis der DJ um 4 Uhr morgens keine Musik mehr aufgelegt hat“, sagt Ulbrich. Es war ein Tag, den sie nicht vergessen wird. Ein Tag, an dem einer ihrer größten Träume in Erfüllung gegangen ist. Bayreuther Sportlerin des Jahres – dieser Titel war eines ihrer großen Ziele ihrer sportlichen Laufbahn.

Tägliches Training

Und dafür investiert die 27-Jährige seit ihrer frühen Kindheit viel Zeit und Leidenschaft. Aktuell trainiert sie täglich zwischen eineinhalb und zwei Stunden. „Manchmal muss ich mich nach einem anstrengenden Arbeitstag auch zum Training zwingen“, sagt Ulbrich. „Aber solange ich so viel Spaß am Skaten habe, werde ich meinen Sport weiter machen.“

Motivation für die Weidener Gymnasiallehrerin – sie unterrichtet Mathematik und natürlich Sport – sind auch ihre Erfolge. Sie gehört auf der Marathondistanz zur europäischen Spitze. Ulbrich ist deutsche Meisterin, war Vierte bei der Europameisterschaft, hat den Köln-Marathon zweimal gewonnen und war Dritte in Berlin.

Diese Bronzemedaille beim weltweit größten Marathon wertet sie als ihren wichtigsten Erfolg. „Auf dem Podest unter dem Brandenburger Tor stehen, das war einfach der Wahnsinn“, sagt Ulbrich, die in der Bundeshauptstadt auch ihre persönliche Bestzeit auf der Marathonstrecke aufstellte. 42,195 Kilometer in 1:09 Stunden – da haben viele gute Hobby-Radfahrer Probleme, diese Zeit zu erreichen.

In diesem Jahr will die gebürtige Bayreutherin erneut zur deutschen Spitze gehören. Die DM-Titelverteidigung, die EM-Qualifikation und ein Spitzenplatz im German-Inlinecup sind die Ziele. „Die Auszeichnung als Sportlerin des Jahres gibt da sicher noch einmal einen Schub“, sagt Ulbrich. „Dieser Preis ist einfach noch toller, wenn man ihn als Sportler einer Randsportart bekommt.“

LSG Bayreuth ist Mannschaft des Jahres

Das bestätigt auch Heiko Hertrich: „Dass wir gewinnen, freut mich sehr. Wir stehen ja sonst nicht so in der Öffentlichkeit.“ Der Pilot der Luftsportgemeinschaft Bayreuth wird zusammen mit seinen Teamkollegen als Mannschaft des Jahres im Kurier-Verbreitungsgebiet ausgezeichnet. Sie setzen sich klar vor den Handballerinnen von Haspo Bayreuth und den Eishockeyspielern des EV Pegnitz durch.

Die Erfolge der Segelflieger vom Bindlacher Berg waren 2015 herausragend: Sie holten sich die deutsche Meisterschaft und können sich durch den zusätzlichen Gewinn der Weltliga, als Mannschafts-Weltmeister bezeichnen. Hertrich nutzt die Preisverleihung, um die Sportart Segelfliegen und jeden LSG-Piloten einzeln vorstellen – aber auch zum Dank an die Stadt Bayreuth: „Wir haben keine Arena. Unser Flugplatz ist unsere Arena. Dass wir den nutzen können, dafür sind wir der Stadt gegenüber sehr dankbar.“

Dank, den auch Ulbrich ausspricht. Die Trainingsbedingungen seien für Inlinespeedskater perfekt. So dass sie, auch wenn sie demnächst berufsbedingt nach Ingolstadt zieht, an den Wochenenden regelmäßig nach Bayreuth kommen wird. „Ich mag die Stadt und meinen Verein wirklich sehr. Ich werde definitiv weiter für die Bayreuther Turnerschaft an den Start gehen.“

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