Im Zentrum von Krauses Legende steht der mitangeklagte Prokurist Uwe K. er sollte demnach die Verantwortung für die Zahlung der 3,7 Millionen übernehmen. Er sollte bekunden, Krause sei lange nicht in den angeblichen Ankauf von Geheiminformationen über Herstellerpreise und -kosten eingeweiht gewesen. Uwe K. sollte eine genaue Geschichte an die Hand gegeben werden, wie er über Kuriere und konspirative Treffen und via Internet die Informationen erhalten und sie an die Beschaffung in der NKD weitergegeben haben soll. In einer „Checkliste“ steht in dem Kassiber neben dem ersten Kurier die Summe von 5000 Euro, neben dem zweiten Kurier ebenfalls. 5000 Euro steht zudem neben dem Punkt „Überarbeitung der Aussage“ des Uwe K. durch „Anwalt B.“ Krauses Hauptverteidiger Volker Beermann hatte sich vor Verlesen des Kassiberinhalts übrigens verabschiedet. So mussten sich die übrigen Verteidiger Marc Wandt und Tobias Liebau anhören, dass laut Kassiber prozessrelevante Unterlagen von „einem neutralen Anwalt“ überarbeitet werden sollten. Und sie mussten sich anhören, dass Krauses Kassiber ein Gesamtbudget für die Legende beinhaltete, hälftig aufgeteilt. 40 000 Euro sollten von einem M.J. kommen. Das sind die Initialen des Namens von Krauses Jugendfreund, der hinter der Beratungsfirma Zarando stecken soll. Wandt und Liebau blieb nur, als zu erklären, dass sie einer Verwertung des Kassiberinhalts widersprechen.