Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) erklärte daraufhin, er nehme die Kritik sehr ernst. Er schloss Korrekturen am bisherigen Verfahren nicht aus. Bund, Freistaat Bayern, Bezirk Oberfranken, die Stadt und die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth beteiligen sich jährlich mit Millionenbeträgen am Defizit der Festspiele.
Unverständnis bei Mäzenen
Bei den Mäzenen - sie bekommen rund ein Viertel der Karten zum regulären Preis - stieß die Kritik der Rechnungsprüfer nach Bekanntwerden hingegen auf Unverständnis. Freunde-Chef Georg von Waldenfels erinnerte daran, dass die Mäzene mit mehr als drei Millionen Euro pro Jahr mehr Geld für die Festspiele zur Verfügung stellten als Bund oder Land Bayern.
Rückendeckung kam vom Vorsitzenden des Verwaltungsrates der Festspiele, Toni Schmid. Der Spitzenbeamte im bayerischen Kunstministerium warnte davor, das Kartenkontingent der Mäzene zu beschneiden. "Der Bundesrechnungshof kann nicht verlangen, dass wir die Kuh schlachten, deren Milch wir brauchen." Auch die Festspielleitung selbst wies die Kritik zurück. Aus dem Bericht dürfe nicht geschlossen werden, dass ein Großteil der Tickets verschenkt wird, sagte ihr Sprecher Peter Emmerich. Festspielchefin Katharina Wagner kündigte dennoch eine Überprüfung an.
Zu den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft war von den Festspielen zunächst keine Auskunft zu erhalten. Der Betrieb auf dem "Grünen Hügel" der Richard-Wagner-Stadt hat Ferien. Die Festspiele 2012 beginnen am 25. Juli mit einer Neuinszenierung der Oper "Der fliegende Holländer". Regie führt Jan Philipp Gloger, am Pult steht Bayreuths Hausdirigent Christian Thielemann.dpa/Foto: pa