Kanal und Straße werden saniert

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Die Ortsdurchfahrt von Neuhaidhof wird dieses Jahr neu ausgebaut und gleichzeitig der Kanal saniert. Foto: Ralf Münch Foto: red

Die Ortsdurchfahrt von Neuhaidhof, die Staatstraße 2120, ist schon lange nicht mehr im besten Zustand. Das ändert sich nun. Am kommenden Montag beginnt eine gemeinsame Maßnahme von Stadt und staatlichem Bauamt, wenn sowohl der Kanal als auch die Straße saniert werden. Bei einer Informationsveranstaltung in der Mehrzweckhalle erfuhren die Bürger, was in den nächsten Monaten auf sie zukommt.

 
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Bei einer Kamerabefahrung des Kanals seien massive Schäden entdeckt worden, so Bürgermeister Martin Dannhäußer. Um die Straße nicht zweimal aufreißen zu müssen, habe man sich entschlossen, beide Sanierungsmaßnahmen gleichzeitig durchzuführen.

Länge von 550 Meter

Lärm, Dreck und Staub kündigte Ingenieur Michael Schneider aus Bindlach an. „Das ist eine große Maßnahme“, sagte er, die sich auf eine Länge von 550 Metern belaufe. Sowohl der Zustand des Gehweges als auch der Straßenfläche sei altersbedingt und durch Setzungen schlecht. Die Kamerabefahrung habe zudem gezeigt, dass Anschlüsse in das System hineinragen und so hinderlich beim Abfluss sind, dass es Scherbenbildungen und starke Risse gibt. „Der Kanal ist nicht mehr dicht und stellenweise auch zu klein, hydraulisch nicht mehr ausreichend bemessen“, so Schneider. Deshalb kann es zu einem Rückstau in die Anwesen oder zu einem Überstau aus den Schachtdeckeln kommen, wie bereits geschehen.

Deshalb müsse das Regenwasser aus dem bestehenden Mischwasserkanal herausgenommen werden, um eine Entlastung zu erreichen. Größtenteils muss ausgetauscht und erneuert werden. „Eine Entlastung wird aber auch der Bau eines Regenwasserkanals bringen“, so Schneider weiter, „er nimmt so viel Regenwasser wie möglich auf und leitet dies getrennt ab.“ So müsse weniger Abwasser nach Bayreuth gepumpt werden. Für Neuhaidhof gebe es nun eine Kombinationslösung: der Mischwasserkanal wird erneuert und stellenweise saniert, der Regenwasserkanal neu gebaut.

Regenrückhaltebecken wird gebaut

„Hinsichtlich der Einleitung von Regenwasser in Bäche, Gräben und Flüsse müssen einige Randbedingungen zum Schutz der Gewässer erfüllt werden“, erklärte der Ingenieur. Nur eine bestimmte Wassermenge dürfe eingeleitet, der Rest zurückgehalten werden. Deshalb wird am Ortsende Richtung Engelmannsreuth auf der Seite der ehemaligen Suspa ein Regenrückhaltebecken errichtet, so Schneider. Die Hausanschlüsse werden zwei Meter über die Grundstücksgrenze erneuert und auf den neuen Mischwasserkanal umgebunden, ein zweiter Anschluss für Regenwasser wird alternativ gelegt. Außerdem werden Sinkkästen erneuert und hinzugefügt und auf den Regenwasserkanal umgeschlossen.

Ortseinmündungen erneuern

In Sachen Straße sollen die Decke saniert sowie die beiden Ortsstraßeneinmündungen erneuert werden. „Nordöstlich der Staatsstraße wird ein Gehweg neu gebaut, südlich der Gehweg erneuert. Die Bauarbeiten wird die Stadtsteinacher Firma Günther ausführen, Start ist am Montag. Man werde auf der Seite von Engelmannsreuth kommend beginnen, so Geschäftsführer Steffen Groschopp. „Eine Vollsperrung der Ortsdurchfahrt wird ab dem 23. April erfolgen“, sagte er. Dann werde die Straßendecke bis zur Hälfte abgefräst, die andere Hälfte für die Anlieger befestigt. „Es wird eine linienförmige Baustelle“, so Groschopp weiter. Das heißt, es sind immer etwa 20 Meter Straße offen, um den Anliegern ein Anfahren zu ihren Grundstücken zu ermöglichen. Es werde zwar zu Vibrationslärm kommen, trotzdem versuche man, die Unannehmlichkeiten so gering wie möglich zu halten. In einem zweiten Schritt laufen die Sanierungsarbeiten von Creußen kommend Richtung Ortsmitte. „Hier liegt der Schmutzwasserkanal rund fünf Meter tief“, sagte Groschopp. Parallel dazu werden die seitlichen Randeinfassungen gemacht.

Kosten von 1,5 Millionen Euro

„Es gibt zwar eine Vollsperrung“, so Schneider. Diese gelte aber nur für die Durchfahrenden. Die Anlieger könnten immer zu ihren Grundstücken gelangen. Die gesamte Maßnahme soll Ende Oktober abgeschlossen sein, die Straßendecke in der zweiten Septemberwoche fertig gestellt sein. Die Kosten liegen bei 1,5 Millionen Euro, von denen die Stadt Creußen eine Million, das staatliche Bauamt 500.000 Euro trägt.


Info: Während der Vollsperrung in Neuhaidhof ab dem 23. April erfolgt eine Umleitung über Creußen, Neuhof, Prebitz, Bieberswöhr, Funkendorf und Engelmannsreuth. 

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