Bürger aus Groß- und Kleinkorbis wollen in zentrale Anlage einleiten Kampf um Kanalanschluss

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Die Bürger aus Groß- und Kleinkorbis kämpfen um den Anschluss an die geplante Kläranlage in Frankenberg. Foto: Engelbrecht Foto: red

„Wir sind vom Gemeinderat enttäuscht, vor allem von den neuen Mitgliedern“, sagen Johanna und Edwin Reiß, Anita und Alexander Biersack sowie Thomas Büschel. Zusammen mit den anderen sieben Bürgern, die in den Prebitzer Ortsteilen Groß- und Kleinkorbis wohnen, kämpfen sie um den Anschluss an die geplante Kläranlage in Frankenberg.

 
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Und der Kampf geht schon seit einigen Jahren. 2006 sollten sie an die zentrale Abwasserentsorgung Prebitz angeschlossen werden, das heißt über Losau an die Kläranlage Seidwitz. Hier leiten die Stadt Creußen und die Gemeinde Prebitz gemeinsam ein. Doch der Gemeinderat lehnte dies ab: Zu teuer. Das heißt, die zwölf Einwohner in den vier Hauhalten entsorgen immer noch über Dreikammer- oder Jauchegrube. Denn sie wollen keine Kleinkläranlagen, sondern immer noch zentral angeschlossen werden. Und die geplante Anlage der Gemeinde Speichersdorf, die in Frankenberg entstehen soll, wäre ihrer Ansicht nach ideal und vor allem günstiger, sagen sie.

Was sie aber vor allem ärgert, ist, dass seit dem ersten Beschluss nichts passiert ist. Nur ein Zwangsgeld mussten sie auf Aufforderung des Landratsamtes zahlen. 106 Euro pro Haushalt waren das. Und auch der Antrag an den jetzigen Gemeinderat, an Frankenberg angeschlossen zu werden, wurde abgelehnt. Auch für die Autowerkstatt, die Alexander Biersack zurzeit in Kleinkorbis errichtet und die Anfang nächsten Jahres in Betrieb gehen soll, wäre der zentrale Anschluss wichtig. „Ich habe schon ein Leerrohr legen lassen“,sagt Biersack. Bei einer Kleinkläranlage bräuchte er eine biologische Nachklärung. „Der zentrale Anschluss wäre auch für den Umweltschutz besser“, betont Edwin Reiß, der auch Bedenken hat, dass in ein paar jeder Haushalt angeschlossen werden muss. „Dann könnten wir unsere Kleinkläranlage wieder abreißen.“ Noch schärfer ins Gericht mit dem Gemeinderat geht Thomas Büschel. „Wenn das Gremium nicht sieht, dass der Anschluss der bessere Weg für die Umwelt ist, dann sind die Leute da falsch im Amt. Für jeden Mist wird Geld ausgegeben, aber für die Umwelt ist nichts da“, sagt er. Was Johanna Reiß besonders ärgert, ist die Unwissenheit mancher Gemeinderäte, was das ganze Thema angeht. Bei einem Ortstermin und der entsprechenden Sitzung hätten die Gemeinderäte nicht Bescheid gewusst. „Der Bürgermeister hätte da Zahlen weitergeben müssen“, sagt sie, der Gemeinderat geht den einfachen Weg und der Bürgermeister führt sie wie kleine Kinder.“

Auch Anita Biersack hätte sich mehr Informationen, vor allem über die Kosten, gewünscht. Und bei der Gemeinderatssitzung hätten sie gerne auch das Wort erteilt bekommen, ihre Ansicht der Lage dargestellt. Das sei aber vom Bürgermeister abgeblockt worden. „Wir wurden ja nicht mal zur Sitzung eingeladen, wussten nur aus der Presse vom Termin“, sagt Büschel.

Am kommenden Donnerstag, 9. Oktober, findet um 19 Uhr nun erneut eine Gemeinderatssitzung statt, bei der das Wasserwirtschaftsamt und das ausführende Ingenieurbüro ausführlich informieren. Danach soll noch einmal über den Anschluss von Groß- und Kleinkorbis an Frankenberg beschlossen werden. Und wenn wieder abgelehnt wird? „Dann warten wir erst einmal ab, was passiert“, sagen Reiß, Biersack und Büschel. Eine Kleinkläranlage werden sie aber nicht anschaffen und auch das Risiko eingehen, dass der Zuschuss entfällt. „Eigentlich müsste die Gemeinde doch froh sein, wenn alle Ortsteile zentral angeschlossen sind“, sagt Alexander Biersack kopfschüttelnd.

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