Wasserzweckverband steht so gut da wie noch nie in seiner Geschichte Juragruppe will Wasserpreis stabil halten

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Eigentlich sind sie dazu da, die Anlagen und das Netz der Juragruppe des Wasserzweckverbandes zu betreuen – aber sie machen weitaus mehr, die Mitarbeiter der Juragruppe, sagt Werkleiter Hans Hümmer. Foto: Ralf Münch Foto: red

Da war Stolz hörbar, als er diese Bilanz vortrug und interpretierte: Die Juragruppe steht so gut da wie noch nie, sagte gestern Hans Hümmer, Geschäftsführer und Werkleiter des Wasserversorgers, in der Zweckverbandsversammlung. Und das trotz ständig wachsender Aufgaben und damit auch Investitionen. Und deshalb bleibt auch der Wasserpreis stabil.

 
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Denn die Juragruppe arbeitet laut Hümmer nicht nur kostendeckend, wie vom Gesetzgeber vorgeschrieben, sie tummelt sich auch in der Gewinnzone. Gut 71000 Euro standen da Ende 2016 als Plus. Aus seinen Gewinnen bildet der Zweckverband – das ist erlaubt – Rücklagen. All das „lässt eine Preisstabilität bis 2022 realistisch erscheinen“.

Ein "Allzeithoch"

Auch auf der Einnahmeseite sieht es gut aus. Mit 3,54 Millionen Euro wurde 2016 ein „Allzeithoch“ erreicht, so Hümmer. Das waren 170.000 Euro mehr als im Vorjahr. Trotz demografischer Entwicklung, trotz Landflucht, trotz zunehmender Sparsamkeit der Kunden: Auch die Wasserabgabe notierte mit 1,235 Millionen Kubikmetern „überraschenderweise nur um 4800 Kubikmeter unter dem teilweise sehr trockenen Jahr 2015“.

Eigenleistung bringt jede Menge Geld

Worauf Hümmer auch Wert legte: erneut sei es gelungen, durch „unser hoch motiviertes und bestens ausgebildetes Personal“ und dessen enormes Engagement knapp 550.000 Euro im Nebengeschäft für Dienstleistungen und Materialverkauf zu erwirtschaften. Dazu kamen weitere Einnahmen und Einsparungen durch die Mitarbeiter der Juragruppe, deren eigentliche Aufgabe ja in der Anlagen- und Netzbetreuung liegt, wie Hümmer betonte. So rund 362.000 Euro durch in Eigenleistung erbrachte Investitionsmaßnahmen und knapp 67.000 Euro durch in Eigenregie eingerichtete Hausanschlüsse. Das macht unter dem Strich 975.000 aus und damit mehr als die gesamten Personalausgaben der Juragruppe in Höhe von 906.000 Euro.

Zinsbelastung sinkt

Dies sei letztlich ein wesentlicher Beitrag für das gute Gesamtergebnis des Zweckverbandes. Denn trotz stetig steigender Investitionen und einer Kreditaufnahme in Höhe von einer Million Euro habe sich die Zinsbelastung 2016 auf 470.000 Euro reduziert. Das waren laut Hümmer „nur noch 13,3 Prozent im Verhältnis zu den Gesamterlösen. Zum Vergleich: 2002 betrug dieser Anteil noch 37 Prozent.

Versorgungsgebiet wächst

Aktuell versorgt die Juragruppe 24.000 Bürger in ihrem Einzugsgebiet. Mit steigender Tendenz. Neben den kompletten Stadtgebieten von Pegnitz, Plankenfels und Hollfeld gehören inzwischen auch große Bereiche von Pottenstein und Waischenfeld dazu. Nicht zu vergessen die zahlreichen Wassergäste mit Lieferungsverträgen von Auerbach mit dem Ortsteil Weidlwang bis zur Gemeinde Königstein und den Zweckverbänden Treunitz-Wiesentfelsgruppe, Stechendorfgruppe und Drosendorf-Voitmannsdorf.

Ohne Investitionen geht das nicht

Das funktioniert nur mit Erneuerungen des Leitungsnetzes, das funktioniert nur mit Investitionen, sagte Hümmer gestern. Und verwies auf die knapp 17,5 Millionen Euro, die von der Juragruppe seit 2007 „ohne staatliche Zuwendungen“ ausgegeben wurden, alleine 2016 waren es 3,22 Millionen.

Steigende Personalkosten

In der Gesamtbilanz stand Ende 2016 ein Anlagevermögen von rund 35,6 Millionen Euro, das Eigenkapital belief sich auf 17 Millionen Euro. Gestiegen sind die Personalkosten von 2015 auf 2016 um gut 160.000 Euro. Das habe zu tun mit der Einstellung eines weiteren Ingenieurs, mit der von der Verbandsversammlung beschlossenen Höhergruppierung der Mitarbeiter angesichts ihres Leistungsumfangs und mit ausbezahlten Überstunden für befristete Mehrarbeiten, etwa durch den Aufbau eines eigenen Glasfasernetzes. Die Juragruppe zählt zurzeit 15 Mitarbeiter.

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