Wasserzweckverband erweitert und investiert zwar ständig, steht aber finanziell auf gesunden Beinen Juragruppe garantiert Wasserpreis bis 2022

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Kürzlich begannen bei Oberailsfeld die Bauarbeiten für den Wasserleitungsbau der Juragruppe im Gebiet der früheren Köttweinsdorfgruppe – Auftakt für eine Millioneninvestition.Foto: Dieter Jenß Foto: red

Die Juragruppe investiert kräftig. Was sie auch muss, sagt Werkleiter Hans Hümmer. Weil sie ständig neue Geschäftsfelder betritt. Weil sie ständig größer wird. Dennoch steht sie finanziell auf gesunden Füßen, wie Hümmer jetzt in der Versammlung des Wasserzweckverbandes betonte. Auch für 2016 ist mit einem Gewinn zu rechnen.

 
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Und so ist eine Steigerung des Wasserpreises zurzeit kein Thema. Obwohl eigentlich alles gegen Versorgungsunternehmen wie die Juragruppe spricht. Da ist die demografische Entwicklung, sprich: Gerade im ländlichen Raum geht die Bevölkerungszahl zurück, damit gibt es immer weniger Wasserabnehmer. Und da ist der Umstand, dass die Kunden immer sparsamer mit dem Lebensmittel Wasser umgehen.

Weniger Wassererlöse, aber...

Das bedeutet natürlich auch für die Juragruppe: Die Erlöse aus dem Wasserverkauf verringern sich. 2016 waren es bis Mitte November rund 35 000 Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dennoch erhöhte der Zweckverband Seine Gesamteinnahmen – sie lagen zum 18. November mit 3,38 Millionen Euro bereits fast so hoch wie für das ganze Jahr 2015. Auch wenn die Ausgaben im letzten Quartal – Stichwort Löhne, Stromkosten und Darlehenszinsen – deutlich über den noch zu erwartenden Einnahmen liegen werden, geht Hümmer bei „sehr vorsichtiger Schätzung“ von einem Gewinn von mindestens 14 000 Euro für 2016 aus.

Fast drei Millionen investiert

Und das, obwohl die Juragruppe bis zum Jahresende mehr als 2,8 Millionen Euro investiert haben wird und die ersten staatlichen Fördermittel für diese Maßnahmen erst 2017 fließen werden.

Nebengeschäfte machen es möglich

Möglich ist dies, so der Werkleiter, nur durch die bereits erwähnten Nebengeschäfte des Zweckverbandes. Etwa durch das Erstellen von Hausanschlüssen oder die umfassende Planung anstehender Vorhaben durch eigene Leute im eigenen Unternehmen. Das spart das Einschalten externer Firmen und Ingenieurbüros. Das hat mit Wertschöpfung zu tun, sagte Hümmer an die Adresse der Verbandsräte - Wertschöpfung in einer Größenordnung von mehr als 840 000 Euro.

Auch 2015 ein Gewinn

Auch die Bilanz für 2015, die von der Verbandsversammlung wohlwollend zur Kenntnis genommen wurde, weist einen Gewinn aus. Es handelt sich um rund 73 000 Euro. Bei Rücklagen von mehr als 6,6 Millionen Euro sei also nicht nur gewährleistet, dass die Juragruppe weiterhin eine kostendeckende Einrichtung bleibe, wie vom Gesetzgeber gefordert. Sondern auch eine Stabilität des Wasserpreises bis wenigstens ins Jahr 2022.

Private Konkurrenz muss man nicht scheuen

Diesen Trend sieht Hümmer auch für die Folgejahre nicht in Gefahr. Schon allein mit Blick auf die Erweiterung des von der Juragruppe betreuten Versorgungsgebietes. Übernimmt sie doch zum Beispiel die Region der Voitmannsdorf- und der Köttweinsdorfgruppe. All das beringe aber nichts, wenn die Wasserversorgung nicht in öffentlich-rechtlicher Hand bleibe, wenn hier private Anbieter ins Spiel kommen. Was Leistungsfähigkeit und -bereitschaft angeht, müsse man den Vergleich mit dieser Konkurrenz jedenfalls nicht fürchten.

Leerrohre als Goldgrube

Zumal die Juragruppe zukunftsweisend handle. Was schon vor 30 Jahren durch den Einzug eines Leerrohrnetzes beim Wasserleitungsbau passiert sei, werde nun konsequent fortgesetzt. So biete der Zweckverband die Voraussetzung für die Errichtung eines Glasfasernetzes in der ganzen Region. 30 Kilometer und damit etwa 50 Prozent des bestehenden Leerrohrsystems stehen bereits für das schnelle Internet zur Verfügung mit jeweils sieben Glasfaserkabeln. In Pottenstein zum Beispiel wird die Stadt zwei davon für vom Bund gefördertes Betreibermodell für den Breitbandausbau nutzen. Und für die zehn Kilometer im Bereich Waischenfeld laufen zurzeit Verhandlungen mit der Telekom, so Hümmer.

Das kostet die Juragruppe gar nichts

Unter dem Strich werde die Juragruppe damit Vermögenswerte in Höhe von 1,2 Millionen Euro schaffen, ohne selbst in die eigene Tasche greifen zu müssen.

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