Judoclub darf Vereinsheim bauen

Von Luisa Degenhardt
Der Treffpunkt des Judoclubs auf dem Zeltplatz in Haselbrunn. Für den Bau eines neuen Vereinsheims auf dem Gelände wird die Stadt Pottenstein einen Bebauungsplan aufstellen. ⋌⋌Foto: Ralf Münch Foto: red

Im Stadtrat wurde über zwei Bebauungspläne diskutiert: Weil ein Grundstücksbesitzer sein Eigentum nicht mehr für Bauland hergeben will, fällt das Baugebiet Rackersberg-Südwest kleiner aus als geplant. Auch die Bauleitplanung für den Zeltplatz Haselbrunn war ein Thema.

 
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Eigentlich hätte es mit dem Baugebiet Rackersberg-Südwest anders laufen sollen. Geplant war, acht Bauplätze zu schaffen, Gespräche mit den Grundstückseigentümern haben bereits stattgefunden. Aber: „Ein Grundstückseigentümer will nicht mehr“, sagte Bürgermeister Stefan Frühbeißer in der Sitzung des Stadtrats. Im nördlichen Bereich des Gebiets gibt es bereits eine Bauvoranfrage, dort soll ein Aussiedlerhof entstehen. „Falls das landwirtschaftliche Vorhaben nicht zum Zug kommt, könnten wir Bauland erschließen“, so Frühbeißer.

In der Mitte des Baugebiets

Das Grundstück, mit dem die Stadt nun nicht mehr rechnen kann, liegt genau in der Mitte des Baugebiets. Was bedeutet, dass nur auf zwei Parzellen kurzfristig Baumöglichkeiten geschaffen werden können. Südlich davon soll ein Wendehammer entstehen, dadurch wird das Bauland erschlossen.

Erschließungskosten

Roland Lang (BU) wollte wissen, wer die Erschließungskosten bezahlt. Norbert Hartmann (BPU) hakte nach, wie viel die Stadt übernehmen muss. Frühbeißer Antwort: Die beiden Bauwerber müssen das Meiste zahlen. Sie müssen 90 Prozent übernehmen, während die Stadt zehn Prozent zuschießt. Wenn der Eigentümer dann vielleicht doch irgendwann sein Grundstück zur Verfügung stellen will, wird eine Stichstraße gebaut.

Wendehammer

Der Wendehammer bleibt laut Frühbeißer in der Planung. „Die Anwohner müssen ihre Tonnen dann bis zur Wendefläche vorfahren.“ Hartmann war nicht überzeugt: „Ich sehe da dauerhaft Probleme.“ Doch Frühbeißer entgegnete, dass das gängige Praxis sei.

Der dritte Bürgermeister Josef Schrüfer (FWG) fragte, ob die Bauwerber, die vielleicht in fünf Jahren dazukommen, nur die Kosten für die Stichstraße tragen müssen. Frühbeißer bejahte das. Er wunderte sich, warum so eifrig diskutiert wird. „Letztes Mal haben wir die Vorgehensweise festgelegt und den Planer beauftragt“, sagte er.

Nur zwei Flächen

Lang erwiderte, dass sich nun schon Einiges verändert habe. Und Hartmann meinte: „Die Anzahl der Plätze sollte schon eine Rolle spielen. Wir haben nur zwei Flächen.“ Für Frühbeißer sei das Schaffen von Bauplätzen das oberste Gebot. Und Schrüfer meinte noch: „Wenn denen bewusst ist, dass sie 90 Prozent tragen, sollten wir es so machen.“

Das Plenum stimmte einhellig für die Änderung des Flächennutzungs- und Landschaftsplans sowie die Aufstellung des Bebauungsplans.

Zur Bauleitplanung für den Zeltplatz Haselbrunn: Wie berichtet, plant der Judoclub als Eigentümer des Zeltplatzes ein neues Vereinsheim. „Ursprünglich war eine größere Erweiterung angedacht“, fasste Frühbeißer zusammen. Doch man habe sich darauf geeinigt, in der bisherigen Größenordnung zu bleiben. Deshalb sei auch nicht mit mehr Besuchern auf dem Zeltplatz zu rechnen. Ein Nachbar hatte Bedenken geäußert: Es kam schon vor, dass Jugendgruppen zu laut gefeiert haben oder sich auf dem Hang oberhalb des Anwesens des Nachbarn herumtrieben. Deshalb soll ein Zaun aufgestellt werden. „Es gab in der Vergangenheit so gut wie keine ernsthaften Beschwerden“, stellte der Rathauschef klar.

Schrüfer erkundigte sich, ob es auf dem Zufahrtsweg Probleme gibt, wenn sich zwei Fahrzeuge begegnen. „Es gab Anregungen, Ausweichplätze auf der Strecke zu befestigen“, antwortete Frühbeißer. Letztlich segnete der Stadtrat das Aufstellen des Bebauungsplans sowie die Änderung des Flächennutzungs- und Landschaftsplans ab.