"Das ist kein Larifari-Sport."
Vor der Realschulmannschaft hat Stadtrat Jürgen Prinzewoski die Kugel rollen lassen und ist leicht aus der Puste: „Wir sind als SPD-Mannschaft immer dabei bei der Stadtmeisterschaft – das ist Tradition.“ Dabei geht es ihm nicht unbedingt um das gute Ergebnis. „Der sportliche Ehrgeiz ist bei den meisten vorhanden, aber der Spaß steht hier doch im Vordergrund“, sagt Prinzewoski. Da gibt es aber noch eine andere Motivation für die Teilnahme. Man will die ASV-Kegler, die die Stadtmeisterschaft ausrichten, auch unterstützen. Und weil er das jedes Jahr tut und am nächsten Tag auch spürt, weiß er: „Das ist kein Larifari-Sport.“ Letzteres könnte auch Tobias Strobel gesagt haben: „Bei einer Hobbygruppe geht es um die Geselligkeit, bei uns geht es um die Leistung.“ Was jetzt nicht heißen soll, dass es bei den Sportkeglern nicht gesellig wäre. Aber immerhin spielt die gemischte Mannschaft auf Kreis- und Männer- sowie Frauenmannschaft auf Bezirksebene in Oberfranken. Da geht es um Punkte, um Platzierungen, um Klassenerhalt und im besten Fall um einen Aufstieg. Wie in jeder anderen Sportart auch. Und man braucht Geduld und auch eine gewisse Ausdauer. 120 Schub machen Sportkegler bei einem Wettkampf im direkten Vergleich mit dem Gegner. Also mehr als doppelt so viel, wie der Hobbykegler bei der Stadtmeisterschaft. Durchschnittlich sieben Holz sollte ein Sportkegler im Schnitt spielen. Bei neun Kegeln hört sich das nicht unbedingt nach viel an, aber: Es gibt nicht nur den Wurf auf die Vollen, wo alle Kegeln gezählt werden, die fallen und beim nächsten Wurf wieder neun auf der Bahn stehen, sondern eben auch das Abräumen. Dabei werden die Kegel wieder aufgerichtet, die nicht gefallen sind und man muss sich unter Umständen mit zwei weit auseinander stehenden Kegel herumärgern. Oder einfach gut zielen.