Jeden Tag eine gute Tat!

Von Norbert Heimbeck
Wie ignorant muss man sein, um den Klimawandel zu leugnen? Es gibt wissenschaftliche Belege für die Erderwärmung, auch die Universität sammelt diese Daten. Foto: Martin Gerten/dpa Foto: red

War das eine Woche! Erst die Nachricht, dass in 30 Jahren mehr Plastikmüll als Fische in den Weltmeeren schwimmen werde. Dann das Bangen um das Pariser Klimaschutzabkommen. Zuletzt die Erkenntnisse der Universität Bayreuth, dass der Frühling zwei Wochen früher einsetzt als noch vor 25 Jahren. Wie ignorant muss jemand sein, der den Klimawandel trotz übereinstimmender Daten aus unterschiedlichen Ländern immer noch leugnet?

 
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Es ist müßig, den US-Präsidenten Donald Trump als den ultimativen Bösewicht darzustellen. Denn wir alle tragen unseren Teil zum Klimawandel bei. Wir alle verschmutzen die Luft, verseuchen das Wasser und tragen zur Ausbeutung der Bodenschätze bei. Halb Bayreuth brüstet sich in diesen Tagen auf Facebook mit der sinngemäßen Aussage „Baustellenchaos: Bin mit dem Fahrrad viel schneller unterwegs als mit dem Auto!“ Warum stauen sich trotzdem morgens und abends die Autoschlangen über den Ring und seine Nebenstraßen bis hin zu den allergeheimsten Schleichwegen?

Aktuell sind wir mitten in den Ferien. Wie viele haben dafür im Internet eine super-billige Flugreise ergattert? Über die ökologischen Folgen dieses Massentourismus macht sich indes kaum jemand Gedanken. Wer eine Mahnung ausspricht, wird als Spaßbremse beschimpft.

Und so lassen sich viele Bereiche des täglichen Lebens aufzählen, in denen jeder Einzelne dazu beiträgt, das feine Räderwerk der Ökologie ins Stocken zu bringen. Das fängt mit dem Smartphone an, das alle zwei Jahre durch ein neueres Model ersetzt werden muss und hört beim Billigsteak vom Discounter auf, das samstags auf den Hunderte Euro teuren Markengrill geworfen wird.

Jeden Tag eine gute Tat lautet ein altes Pfadfindermotto. Soll heißen: Wenn jeder von uns täglich auf eine Autofahrt oder auf eine Plastiktüte verzichten würde, ergäbe das eine gewaltige Summe. Wenn sich in 100 oder in 300 Jahren herausstellt, dass die CO2-Belastung der Luft unschädliche Werte erreicht hat, dass in den Ozeanen mehr Fische als Plastikmüll umherschwimmen und dass saurer Regen unsere Wälder doch nicht vergiftet – dann ist das für die Folgegenerationen ganz wunderbar. Aber es ist kein Beweis dafür, dass der aktuell erwartete Klimawandel nur ein Hirngespinst ist. Vielmehr wird es die Folge davon sein, dass wir hier und heute entsprechend gehandelt haben.

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