Kurz vor wichtigem Spiel gegen Trier schmeißt der Spielmacher einfach hin Jason Brickman verlässt Medi-Team

Von
Ein großes Missverständnis: Die Anweisungen von Medi-Trainer Michael Koch (links) und die Vorstellungen von Jason Brickman (rechts) lagen anscheinend nicht immer auf derselben Wellenlänge. Foto: Kolb Foto: red

Bisher mag es umstritten gewesen sein, ob die Verpflichtung von Jason Brickman bei Medi Bayreuth ein Fehler gewesen ist, aber jetzt scheint es sicher zu sein. Kurz vor dem überaus wichtigen Spiel im Bundesliga-Abstiegskampf gegen TBB Trier hat der amerikanische Spielmacher um die Auflösung seines Vertrages gebeten.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

"Weder die Mannschaft noch die Trainer können die Beweggründe für diesen drastischen Schritt zu diesem Zeitpunkt nachvollziehen", wird Geschäftsführer Philipp Galewski in einer Mitteilung des Vereins zitiert. Kurz vor den abschließenden Trainingseinheiten habe Brickman geäußert, er sehe sich nicht mehr in der Lage, für Bayreuth aufzulaufen. Eine Nachfrage per Facebook beantwortete der 23-jährige Amerikaner mit dem Satz: "I did not enjoy playing with the team." (auf Deutsch etwa: "Es hat mir nicht gefallen, mit der Mannschaft zu spielen.")

Wie es heißt, habe es die Mannschaft einstimmig abgelehnt, Brickman noch einmal zum Umdenken zu bewegen. Vorherrschende Meinung sei es gewesen, dass ein Spieler nicht mitwirken sollte, der sich selbst nicht in der Lage sieht, zu helfen. Aus diesem Grund, so Galewski, habe der Verein dem Ersuchen Brickmans stattgegeben und den Wunsch nach Auflösung des Vertrags akzeptiert. Der Amerikaner wird in den nächsten Tagen in die USA zurückkehren.

Jason Brickman hat am 27. Januar erstmals für Bayreuth gespielt, nachdem er als Ablösung für Trevon Hughes verpflichtet worden war. Zum Einstand leistete er gleich mit zehn Assists einen wesentlichen Beitrag zum 101:96-Sieg gegen Bonn. Von den folgenden zehn Spielen unter der Regie des Neuzugangs auf der Spielmacher-Position gewannen die Bayreuther aber nur noch ein einziges (gegen Ulm), die letzten acht gingen ohne Ausnahme verloren.

Der 1,83 Meter große Pointguard war mit der glänzenden Referenz angetreten, als einer von insgesamt nur vier Spielern während seiner College-Zeit mehr als 1000 Assists verteilt zu haben. In seinen 130 Spielen für die Long Island University (Brooklyn) waren es genau 1009 (7,76 im Schnitt). Die darauf gründende Erwartung, Brickman könne in Bayreuth das Mannschaftsspiel besser gestalten als sein Vorgänger Hughes, erfüllte sich nach den ersten hoffnungsvollen Ansätzen jedoch nicht. In seinen elf Spielen für Bayreuth kam Brickman im Schnitt knapp 30 Minuten lang zum Einsatz, sammelte dabei 7,5 Punkte und verteilte 4,8 Assists.

Autor

Bilder