In der 50-jährigen Firmengeschichte sie dies der erste schwere Unfall, so Benker. "Nie gab es Probleme, wir haben stets neue Fahrzeuge". Tatsächlich arbeitet er nach eigenen Angaben nur mit Leasing - und Wartungsfahrzeugen. Nach drei bis vier Jahren und durchschnittlich 450.000 Kilometern würden die Busse ausgetauscht. Mängel gäbe es deswegen kaum. Doch in Fällen wie aktuell in Italien könne weder Fahrer noch der Unternehmer etwas dagegen tun. Örtliche Medien sprechen von einem Sekundenschlaf des Lastwagenfahrers.
Keine Probleme mit den Behörden
Der Reisebus im Neuwert von einer Viertel Million Euro hat nur noch Schrottwert. Eine Reparatur würde mit über 150.000 Euro zu Buche schlagen. "Wirtschaftlicher Totalschaden", sagt Benker. Auch der unfallverursachende Autotransporter und die darauf aufgeladenen Fahrzeuge wurden schwer beschädigt. Offizielle Zahlen liegen aber nicht vor. Benker lobt die italienischen Behörden. Die Abwicklung mit diesen sei „gut gelaufen“. "Wir hatten nur etwas Verständigungsprobleme". Mit einem ortsansässigen Reiseführer sei dann aber alles in die richtigen Bahnen gelenkt worden.
Am Dienstagnachmittag ist noch ein weiterer Unfall auf der der gleichen Autobahn passiert. Auf der Strecke zwischen Imola und Castel San Pietro in Richtung Bologna ist dabei eine Person gestorben.
Erst im Januar kam es bei Verona zu einem schweren Busunfall mit 16 Toten. Hier wird allerdings gegen den Busfahrer ermittelt. Der 52-Jährige habe am Steuer des ungarischen Busses gesessen, als das Fahrzeug mit Schülern im Alter von 15 bis 19 Jahren kurz vor Mitternacht gegen einen Pfeiler krachte und in Flammen aufging. 16 Menschen mussten ihr Leben lassen, darunter elf Minderjährige. Die Leichen mussten zum Teil mithilfe von DNA-Tests identifiziert werden.