Am Hauptsitz in Bayreuth will das Unternehmen in der Kantine gesündere Ernährung anbieten. Bauarbeiter, die auf Außenbaustellen eingesetzt werden, sollen, wenn sie es selbst wünschen, ein 1-Bett-Zimmer bekommen. Üblich sind Zimmer mit drei bis vier Betten. „Ich bin die beste Gewerkschafterin der Firma“, sagt sie. Das Personal stehe hinter ihr. Woher sie das wisse? „Das sind die Rückmeldungen.“
Großauftrag von der Bahn
Das Bayreuther Bauunternehmen hat neben Immenreuth noch Geschäftsstellen in Marktredwitz, München und Weiden und ein Asphaltmischwerk in Kulmain. Regionalbüros gibt es in Frankfurt, Hamburg, Berlin und Zwickau. Markgraf baut in ganz Europa. Erst kürzlich gab es den größten Auftrag der Unternehmensgeschichte für den viergleisigen Ausbau der Bahnstrecke von Baiersdorf (Mittelfranken) nach Forchheim. Ende 2018 soll das Projekt mit einem Gesamtvolumen von 120 Millionen Eurofür die beteiligte Arbeitsgemeinschaft fertig sein.
Die Zukunft der Firma will Irene Markgraf gut absichern und dafür sorgen, dass die Stiftungen gut laufen. Neben der Rainer Markgraf Stiftung, die sich die Förderung der leistungsbereiten Jugend, der Wirtschaft und Wissenschaft in Oberfranken und der Oberpfalz auf die Fahnen geschrieben hat und dafür im Jahr sechsstellige Summen aufbringt, kümmert sich die Unternehmerin mit einer zweiten Stiftung um Tiere in Not, denen sie einen guten Lebensabend ermöglichen will – „dass sie in Würde sterben können“.
Jedes Pferd ist anders
Die Stiftung sucht dafür noch ein Grundstück in Immenreuth, auf dem mal 20 Pferde, Esel, 30 bis 40 Hunde, Katzen, Meerschweinchen, Hamster und andere Tiere aufgenommen werden können. Tiere haben ihr in ihrem Leben sehr geholfen, sagt Irene Markgraf. 650 Pferde hat sie schon gepflegt, 350 früher selbst geritten. „Und jedes Pferd ist anders.“
Und sonst? Reisen, Luxus? „Interessiert mich nicht.“ Ausnahmen bestätigen die Regel: Alle drei Jahre kauft sie sich ein schnelles Auto. Sie liest viel über Alternativmedizin, mag Mozart und Bruckner. Wagner weniger. „Zu bombastisch.“ Da geht sie lieber mit dem Hund in den Wald oder mit Freunden zum Heurigen in Österreich, das ihr eng verbunden bleibt.