Investoren für Dorfladen gesucht

Von Udo Fürst
In einer Umfrage haben zahlreiche Emtmannsberger Bürger ihre Bereitschaft erklärt, in den neuen Dorfladen zu investieren. Foto: Udo Fürst Foto: red

Voraussichtlich am 21./22. Juli nächsten Jahres wird das renovierte Schloss eingeweiht. Ab diesem Zeitpunkt soll auch der darin untergebrachte Dorfladen seine Pforten öffnen. Vorausgesetzt, es finden sich genügend Interessenten, die sich an der noch zu gründenden Dorfladengesellschaft beteiligen. Das sieht laut zweitem Bürgermeister Gerhard Hermannsdörfer gut aus. Viele Bürger hätten bereits signalisiert, Anteile kaufen zu wollen.  

 
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Wie der Sprecher des Arbeitskreises bei einer Informationsveranstaltung im Gemeindezentrum den knapp 50 Emtmannsbergern erklärte, sei das Interesse im Ort an einer Beteiligung als Dorfladengesellschafter sehr groß. Hermannsdörfer und Dorfladenberater Wolfgang Gröll stellten das Vorgehen zur Gründung einer Dorfladengesellschaft ausführlich vor und beantworteten die Fragen der Besucher.

Einzelhändler fehlt im Ort

Gerhard Hermannsdörfer ist seit Monaten in Sachen Dorfladen unterwegs. Der Sprecher des Arbeitskreises hat sich zusammen mit seinen Kollegen andere Dorfläden angeschaut, mit vielen Anbietern regionaler Produkte gesprochen, eine Umfrage in der Gemeinde organisiert und mit dem „Dorfladenpapst“ Wolfgang Gröll einen ausgewiesenen Fachmann ins Boot geholt. Nach der Bürgerbefragung war klar: die Emtmannsberger wollen einen eigenen Dorfladen. Wohl auch vor dem Hintergrund, dass es in der knapp 1000 Einwohner zählenden Ortschaft seit geraumer Zeit keinen Einzelhändler mehr gibt. So müssen die Einheimischen ihren täglichen Bedarf seit Jahren in Weidenberg oder Bayreuth decken.

Produkte von Direktvermarktern gewünscht

Dass es vielen Bürgern ernst ist mit diesem Projekt, bewiesen auch die Rückmeldungen nach dem Aufruf, sich ehrenamtlich im Dorfladen zu engagieren: 45 Freiwillige hatten sich gemeldet und davon hätten laut Hermannsdörfer mittlerweile 25 fest zugesagt. „Das Positive dabei ist, dass wir diese Leute sehr gut auf die Öffnungszeiten des Ladens ausrichten können. Die sind jetzt personell dreifach abgesichert.“ Wie berichtet, waren etwa 500 Fragebögen zurückgekommen und daraus wurde klar, dass sich die Emtmannsberger wünschen, dass neben Backwaren, Obst und Gemüse vor allem eines in Dorfladen zu finden ist: Lebensmittel, die von Betrieben aus der Umgebung erzeugt wurden. Mehr als 300 Teilnehmer der Befragung haben angegeben, dass sie sich im Dorfladen Produkte von Direktvermarktern wünschen.

Anteil kostet 250 Euro

Gerhard Hermannsdörfer erklärte, dass man ab sofort Anteile von jeweils 250 Euro zeichnen könne. Ziel sei es, auf diese Weise mindestens 10 000 Euro zusammenzubringen, besser seien 20 000 Euro. „Je mehr Anteile gekauft werden, umso weniger Kredite müssen wir aufnehmen.“ Wolfgang Gröll präsentierte mögliche Umsatzzahlen, voraussichtliche Öffnungsstunden und den Personalbedarf des Ladens und  erläuterte die angestrebte Rechtsform, eine genossenschaftsähnliche Bürgergemeinschaft.

Am 2. Februar soll die Betreibergesellschaft für den Dorfladen gegründet werden. Bis dahin wollen Arbeitskreis und Gemeinde noch kräftig die Werbetrommel rühren. „Jede Anteilszeichnung erleichtert den Start ungemein“, sagte Hermannsdörfer, nachdem er die entsprechenden Anträge an alle Besucher ausgeteilt hatte.

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