Urte Kelm gab anschließend einen Überblick über den Stand der Arbeiten - im großen und ganzen im Zeitplan -, Thomas Knerer erläuterte die neue Planung für das Große Haus. Man sei davon abgekommen, den Dachraum als Resonanzraum einzuplanen. Die Nachhallzeit sei zu lang, sagte Knerer.
Die neue Planung sieht vor, akustisch wirksame Elemente wie Reflektoren direkt an der Wand anzubringen, auf diese Art Hallraum zu gewinnen, der durch einen Vorhang verringert werden kann: Wird der Vorhang über die akustischen Elemente gezogen, ist das Große Haus bereit für Konferenzen oder Sprechtheater.
Akustische Tricks hinter Lamellen
Die akustischen Tricks des neuen Hauses bleiben Gästen verborgen: Sie verschwinden hinter einer elegant geschwungenen Wand aus Holzlamellen. "Eine bedeutende qualitative Aufwertung" gegenüber dem ursprünglichen Entwurf mit seinen kantigen, geradezu kristallin ausgeformten Wänden erkennt darin CSU-Fraktionschef Stefan Specht. Auch Ernst-Rüdiger Kettel (BG) zeigte sich von den neuen Vorschlägen sehr angetan.
Weniger ansprechend dürften - fraktionsübergreifend - die Stadträte die Kostensteigerungen empfinden. Thomas Knerer begründete sie etwa mit Änderungen beim Brandschutz, mit den allgemeinen Kostensteigerungen im Bausektor (aufgrund der Nachfrage hoch) und mit "konstruktiven" Ursachen - unter anderem einer viel schlechteren Bausubstanz als angenommen, und vor allem mit den komplizierten Tiefbauarbeiten.
Der Untergrund unter den Betonfundamenten der Stadthalle ist nachgiebiger als erwartet. Die Bautrupps pumpen eine Betonemulsion ins schwammige Erdreich, um der Stadthalle das Schicksal des Neuen Schlosses zu ersparen: der italienische Bau drohte nach dem Bau der Tiefgarage unterm Geißmarkt abzusinken.