Kirche war ein zentraler Anlaufpunkt
Zu den Pfarren kamen die Leute und sagten ihre Namen. Diese wurden dann an der Kirche veröffentlich. Zwar wurden auch im Radio immer wieder Namen von Vermissten und Suchenden veröffentlicht, aber die Kirche war damals ein zentraler Anlaufpunkt. In Bayreuth war es die Stadtkirche, und im Raum Pegnitz handelte es sich um die Marienkirche, die Kirchen in Trockau und Thurndorf, wie Professor Grulich aus Creußen dokumentiert hat. Bei den Leuten, wo Heinrich Ludwig seine Koffer einstellen konnte, handelte es sich zufällig um eine Familie, auch mit dem Familiennamen Ludwig.
Alle konnten Ausbildung abschließen
„Die Frau des Mannes war gestorben, seine Schwester führte den Haushalt. Heinrich stellte den Koffer ein und kam schließlich irgendwie nach Ludwigsburg“, sagt Michel. Dort erfuhr er schließlich, dass seine Eltern, die er suchte, nicht überlebt hatten. Als er seinen Koffer wieder abholen wollte, wurde ihm gesagt: „Sie bleiben jetzt erst mal ein paar Tage bei uns.“ Aus ein paar Tagen wurden so Jahre. Der Gastgeber bot sich auch an, den Bruder von Heinrich aufzunehmen, nachdem dieser ausfindig gemacht worden war. Einige Zeit später kam ein junger Mann. Er brachte Nachricht vom vermissten Sohn des alten Herrn Ludwig. Auch dieser wurde aufgenommen. Für alle jungen Männer sorgte dieser Mann mit seiner Schwester. Am Ende konnten alle an der Hochschule ihre Ausbildung abschließen.