Einen Vorschlag, die Integrationsarbeit in Bayreuth zu verbessern, hat Jürgen Wolff, Leiter des Evangelischen Bildungswerkes. „Bayreuth sollte wie andere Städte auch als Gegenstück zur Verwaltung einen Integrationsbeirat gründen, in dem Vertreter aller hier lebenden Ausländer vertreten sind.“ Außerdem solle man die frei werdenden Stellen im Integrationsamt mit Fachkräften besetzen, die über interkulturelle Qualifikationen verfügen. Das Jugendamt komme für Integrationsarbeit nicht in Frage, sagt Wolff, weil es „ganz andere Aufgaben hat“. Der 1. Oktober 2015 sei auf jeden Fall ein guter Zeitpunkt für einen Neuanfang in Bayreuth.
Ein erster Schritt ist gemacht: Unter Federführung von Vera Charlotte Röhrer, Regionalkoordinatorin für Integration beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Zirndorf, wurde am 17. Juli ein Netzwerk gegründet, das bis zum ersten Treffen im November noch ausgebaut werden soll. In Bayreuth sei die Integrationspolitik „sehr formell angelegt“, hat sie seit Aufnahme ihrer Tätigkeit Anfang 2013 erfahren. Da könne ein Integrationsbeirat ein sehr sinnvolles Instrument sein. In anderen Orten Oberfrankens und der Oberpfalz sei man deutlich weiter, verfüge über eigene Konzepte und funktionierende Netzwerke.
Oberbürgermeisterin Merk-Erbe zeigt sich mit der Integrationspolitik in Bayreuth zufrieden. Die Stadt habe in „vielen Bereichen eine Vorreiterrolle in Oberfranken übernommen. Daran wollen wir auch für die Zukunft festhalten. Ich denke, wir haben vieles erreicht, aber es gibt auch noch viel zu tun“, schreibt sie. Denn: Zum Ausruhen gibt es keinen Anlass.“