Dach über dem Kopf
Das Wohnprojekt Chance 18 plus gibt Menschen zwischen 18 und 25 Jahren ein Dach über den Kopf. Der Andrang auf die vier Plätze ist groß, sagt Kretschmann, der Bedarf aber deutlich größer, als ihn die von der Diakonie betreute Einrichtung abdecken kann. Obachdachlosigkeit gerade unter jungen Menschen ist ein großes Problem, sagt Kretschmann, die Dunkelziffer immens. Ein Problem jedoch, das in der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen werde, weil man es nicht sieht, nicht bemerkt. "Verlieren sie ihre Wohnung, werden sie aus ihrer Unterkunft geworfen, schlüpfen sie zumeist bei Freunden oder Bekannten unter", weiß Kretschmann. Weil die Couch aber nicht unbefristet zur Verfügung stehe, müssten sie immer wieder die Unterkunft wechseln. Mittlerweile scheint es sich herumgesprochen zu haben, dass man für geraume Zeit in der Einrichtung der Diakonie unterschlüpfen kann, wie die Nachfrage beweist. "Wir sind eigentlich immer voll belegt", sagt Kretschmann. Erweitern kann das Projekt seine Kapazitäten nicht. Deshalb fordert Kretschmann, dass mehr Wohnraum für obdachlose junge Menschen bereitgestellt werden muss. "Am sinnvollsten wären Wohngruppen, in denen die jungen Menschen lernen, wieder oder überhaupt wohnfähig zu werden. Davon gibt es in Bayreuth jedoch zu wenige." Dann wäre sie nicht mehr gezwungen, Menschen wegen Vollbelegung abweisen oder in die Obdachlosenunterkunft Herzogmühle vermitteln zu müssen.