Immer mehr minderjährige Soldaten

Foto: Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa Foto: red

Die Bundeswehr hat einem Zeitungsbericht zufolge noch nie so viele Minderjährige an der Waffe ausgebildet wie im vergangenen Jahr.

 
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Laut einem Bericht der in Düsseldorf erscheinenden «Rheinischen Post» unter Berufung auf das Verteidigungsministerium stieg die Zahl der Soldatinnen und Soldaten, die bei Dienstantritt noch nicht volljährig waren, im vergangenen Jahr auf 2128. Darunter hätten sich 448 junge Frauen befunden, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken hervorgehe.

Damit sei die Zahl die Verpflichtungen von Minderjährigen seit Aussetzen der Wehrpflicht kontinuierlich gestiegen: von 689 im Jahr 2011 auf 1907 im Jahr 2016 und aktuell auf 2128. Auch nach dem Absolvieren ihrer sechsmonatigen Probezeit seien im vergangenen Jahr 90 Soldatinnen und Soldaten noch nicht volljährig gewesen.

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) habe offenbar keine Skrupel, die Nachwuchsgewinnung immer weiter vorzuverlegen, sagte die Linken-Abgeordnete Evrim Sommer der «Rheinischen Post».

Solange Deutschland selbst Minderjährige für militärische Zwecke rekrutiere, könne es andere Staaten dafür nicht glaubwürdig kritisieren. «Die Bundesregierung gefährdet damit ihre eigenen Bemühungen zur internationalen Ächtung des Einsatzes von Kindersoldaten», sagte Sommer.

epd

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