Auf den letzten Kilometern des Ultratrails genießt aber auch Lauterbach nicht mehr. „Ankommen" lautet jetzt die einzige Devise. Der süße Geschmack der Energieriegel und -getränke hängt ihm zum Hals heraus. Am letzten Verpflegungspunkt lockt die Versuchung: Bier steht für die Läufer bereit. Da es kein alkoholfreies ist, wird Lauterbach nur bedingt schwach. „Ich habe mir eins in den Rucksack einpacken lassen." Dann geht es nur noch bergab. Lauterbach fängt sein Gewicht immer wieder mit seinen Laufstöcken ab – die Läufer tragen sie das gesamte Rennen bei sich und setzen sie vor allem in Abwärtspassagen ein. Eine Stunde später ist das Ziel in Cortina d'Ampezzo in Sichtweite. „Das ist wie ein Traum, dieses Gefühl ist unbeschreiblich."
Der erste Griff im Ziel geht zum Rucksack. „Aaah Germania", hört Lauterbach noch von den Zuschauern, ehe es ploppt und er sein Belohnungsbier genießt. Vielleicht denkt Lauterbach in diesem Moment auch daran, dass er seinem größten Traum ein Stück näher gekommen ist. Mit dem Erreichen des Ziels sammelt er Punkte, die für die Teilnahme an weiteren Ultratrails berechtigen. Und in zwei Jahren soll es dann soweit sein: Lauterbach will beim Mont Blanc Ultratrail starten. Dann liegen 168 Kilometer und 9600 Höhenmeter vor ihm.