Wo geht die Reise hin?
Flüchtlingskrise, Schuldenkrise, China-Krise – wo geht die Reise hin? Festredner Christian Heinrich Sandler ließ viel Skepsis durchblicken. Der Chef der Sandler AG, dem energieintensiven Vliesstoffhersteller aus Schwarzenbach/Saale mit 650 Mitarbeitern, ging mit der Wirtschaftspolitik der Regierung hart ins Gericht. Die Industriestrompreise hätten eine kritische Höhe erreicht, die EEG-Umlage steige erneut um knapp drei Prozent auf 6,3 Cent je Kilowattstunde „Ein Ansteigen auf acht Cent in den nächsten Jahren sei wahrscheinlich. „Das kommt.“
Sandler befürchtet vermehrt Investitionsentscheidungen gegen Deutschland. Er selbst investiert in die Produktion in den USA. Das sei sicherlich absatzorientiert. Aber, macht Sandler auch klar: 50 Prozent weniger Energiekosten seien ein wichtiges Argument. Auch mit der Erbschaftsteuerreform der Regierung ist Sandler nicht einverstanden. Die Eckpunkte hätten in der Wirtschaft niemand überzeugt und seien mit einem hohen Frustrationspotenzial belastet. „Warum werden Unternehmerfamilien abgestraft, die ihre Gewinne nicht verleben und warum werden diejenigen belohnt, die die Gewinne herausziehen und das Unternehmen im Worst Case in die Insolvenz treiben?“
Er selbst sei bei seinem Vater in eine harte Schule gegangen. „Dies war für mich persönlich nicht immer leicht, aber ich habe von ihm sehr viel gelernt.“ Sein Vater habe ihm immer klar gemacht: Wichtig ist die Kompetenz und nicht der Sohn. „Wir wurden erzogen zur Leistung.“ Der Stabwechsel sei schließlich ohne Komplikationen verlaufen.