Trotz neuer Risiken bleibt Stimmung in der oberfränkischen Wirtschaft gut IHK-Umfrage: Die Zuversicht überwiegt

Konsum ist einer der Wachstumsmotoren. Allerdings hätte der Einzelhandel laut IHK-Umfrage gerne noch etwas mehr Geld in der Kasse. Foto: Jens Büttner/dpa Foto: red

Die Geschäfte laufen gut, doch ob es ebenso weitergeht? Dafür würden viele oberfränkische Unternehmer die Hand derzeit nicht ins Feuer legen, ist das Ergebnis der jüngsten Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) für Oberfranken in Bayreuth.

 
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"Der Kopf sagt ja, doch es bleibt ein mulmiges Bauchgefühl. Was die kommenden Monate angeht, ist die Wirtschaft nur vorsichtig optimistisch", zitiert die IHK ihren Präsidenten Heribert Trunk in einer Pressemitteilung. Die Auslandsmärkte könnten sich "als Wundertüte" entpuppen, und die Entwicklung des Rohölpreises könne zu großen Problemen in der Weltwirtschaft führen. Die Zuversicht überwiege aber in Oberfrankens exportorientierter Wirtschaft. Nur 15 Prozent der befragten Unternehmen schätzen die Auslandsnachfrage als unternehmerisches Risiko ein. Der IHK-Konjunkturklimaindex hält sein hohes Niveau von 123 Punkten.

Ihre Geschäftslage bewerten die oberfränkischen Unternehmen weiterhin sehr positiv. 44 Prozent sprechen von einer aktuell guten Lage, 48 Prozent bewerten ihre Lage befriedigend und nur acht Prozent sind mit der Situation unzufrieden. Hierbei sind der Groß- und der Einzelhandel am wenigsten zufrieden, trotz des steigenden Konsums.

Industrie, Handel und Tourismus optimistisch

Die Erwartungen der oberfränkischen Wirtschaft für die kommenden zwölf Monate bleiben nahezu unverändert. 22 Prozent gehen von einer sich verbessernden Geschäftslage aus, jeder Zehnte kalkuliert mit schlechteren Geschäften. Optimistisch blicken vor allem die Industrie, der Einzelhandel und der Tourismus auf das Jahr 2016. "Die Gefahren auf einigen internationalen Reisemärkten führen dazu, dass das Inland für Reisende in den Fokus rückt. Die steigende Nachfrage nach Urlaub innerhalb Deutschlands wird sicher auch auf die oberfränkische Tourismusbranche positive Auswirkungen haben", erläutert IHK-Hauptgeschäftsführerin Christi Degen.

Neuer Impuls aus Iran?

Auf den Auslandsmärkten berichten 30 Prozent der Unternehmen von steigenden Umsätzen, 23 Prozent von sinkenden. Die Ursachen für das uneinheitliche Bild: Auf der einen Seite konnten in der wiedererstarkten EU und auf den nordamerikanischen Märkten Zuwächse generiert werden, auf der anderen Seite musste ein Teil der befragten Unternehmen in Osteuropa und Russland, Südamerika und China Rückschläge hinnehmen. Als neuer Impuls köne sich die Aufhebung derSanktionen gegen den Iran erweisen. 

Mehrheit will investieren

Im Inland würden niedrige Zinsen und hoher Konsum die Nachfrage voraussichtlich auch 2016  positiv beeinflussen, glaubt Degen. Rund jeder dritte Betrieb berichte von steigenden Umsätzen, 21 Prozent vermelden sinkende. Starke Zuwächse gebe es vornehmlich in der Tourismusbranche und dem Dienstleistungssektor verbuchen. Der Großhandel berichte im Saldo von rückläufigen Volumina.

24 Prozent der Unternehmen möchten ihre Investitionen im Inland in den kommenden zwölf Monaten erhöhen, 15 Prozent planen, diese zu reduzieren. Ein stärkerer Investitionsschub sei bei den Dienstleistungen und dem Tourismus zu erwarten.  Die Wirtschaft plane mit einem moderaten Wachstum der Beschäftigtenzahl. red

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