Auffallend ist, dass die Unternehmer ihre aktuelle Lage so gut einschätzen wie seit sechs Jahren nicht mehr. Dennoch sorgen die zurückgegangenen Erwartungen dafür, dass der Konjunkturklimaindex gegenüber dem Frühsommer um acht Punkte auf 132 Zähler nachgab. Das sind allerdings immer noch fast zehn Punkte mehr als vor einem Jahr. „Die Unternehmen können bei ihren Einschätzungen die kritischer werdenden Rahmenbedingungen nicht außer Acht lassen, was gerade die Erwartungen zweifellos etwas eintrübt“, kommentiert IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Bayreuth, Jörg Lichtenegger, die Ergebnisse der Umfrage. Gründe für eine Verunsicherung gebe es reichlich: die unberechenbare Politik der USA, die Hängepartie beim Brexit, die politische Lage in Spanien, das schwindende Vertrauen in die Rechtssicherheit in der Türkei oder das Embargo gegen Russland. Und so erwarten nur noch 19 Prozent der befragten Unternehmen (Frühsommer 39 Prozent) eine weitere Verbesserung ihrer Lage, sechs Prozent (acht) eine Verschlechterung. „Die Bayreuther Wirtschaft befindet sich weiterhin auf einem stabilen Wachstumskurs, ohne dabei in Euphorie zu verfallen“, beschreibt Lichtenegger die Situation. Dieses Selbstbewusstsein spiegele sich auch in der Einschätzung der weiteren Entwicklung des Auftragsvolumens wider, deren Ergebnisse zu den Topwerten im Kammerbezirk zählen.