IHK: Firmen wollen Personal einstellen

Bei den Unternehmen in der Region läuft's rund. Foto: Ralf Hirschberger/dpa Foto: red

Die Bayreuther Wirtschaft läuft weiterhin auf Hochtouren, allerdings sind die Zukunftserwartungen etwas gedämpft. Trotzdem haben die regionalen Unternehmen in der Herbstumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) für Oberfranken (Bayreuth) angegeben, kräftig neue Mitarbeiter einstellen zu wollen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Auffallend ist, dass die Unternehmer ihre aktuelle Lage so gut einschätzen wie seit sechs Jahren nicht mehr. Dennoch sorgen die zurückgegangenen Erwartungen dafür, dass der Konjunkturklimaindex gegenüber dem Frühsommer um acht Punkte auf 132 Zähler nachgab. Das sind allerdings immer noch fast zehn Punkte mehr als vor einem Jahr. „Die Unternehmen können bei ihren Einschätzungen die kritischer werdenden Rahmenbedingungen nicht außer Acht lassen, was gerade die Erwartungen zweifellos etwas eintrübt“, kommentiert IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Bayreuth, Jörg Lichtenegger, die Ergebnisse der Umfrage. Gründe für eine Verunsicherung gebe es reichlich: die unberechenbare Politik der USA, die Hängepartie beim Brexit, die politische Lage in Spanien, das schwindende Vertrauen in die Rechtssicherheit in der Türkei oder das Embargo gegen Russland. Und so erwarten nur noch 19 Prozent der befragten Unternehmen (Frühsommer 39 Prozent) eine weitere Verbesserung ihrer Lage, sechs Prozent (acht) eine Verschlechterung. „Die Bayreuther Wirtschaft befindet sich weiterhin auf einem stabilen Wachstumskurs, ohne dabei in Euphorie zu verfallen“, beschreibt Lichtenegger die Situation. Dieses Selbstbewusstsein spiegele sich auch in der Einschätzung der weiteren Entwicklung des Auftragsvolumens wider, deren Ergebnisse zu den Topwerten im Kammerbezirk zählen.

Bei der Mehrzahl läuft's gut

Trotz der Unsicherheitsfaktoren ist die aktuelle Lage der Unternehmen bombig. 59 Prozent (55) der Befragten nennen ihre Geschäftslage gut, nur sechs Prozent und damit genauso viele wie im Frühsommer melden eine schlechte Lage. Der Rest ist zufrieden.

Bayreuth beim Export vorn

Dabei laufen die Geschäfte sowohl im Inland wie im Ausland gut, wobei die Betriebe in und um Bayreuth beim Export im kammerweiten Vergleich Höchstwerte erreichen. „Das hat auch positive Effekte auf die Kapazitätsauslastung“, sagt Gremiums-Geschäftsführer Gunter Sauer. 95 Prozent der befragten Unternehmen berichten von einer hohen oder zumindest befriedigenden Auslastung, gerade der Anteil der voll ausgelasteten Betriebe legte gegenüber dem Frühjahr deutlich zu.

Volle Auftragsbücher

Bemerkenswert: Auch aus den Auftragsbüchern lässt sich nicht herauslesen, warum die Zukunftserwartungen gesunken sind – sie sind nämlich gut gefüllt. Außerdem rechnen die Befragten bei der Inlands- und vor allem bei der Auslandsnachfrage weiterhin mit einer sehr positiven Entwicklung.

Firmen wollen Personal einstellen

Dank guter Auftragslage und solider Erwartungen investieren die Bayreuther Unternehmen verstärkt, etwa in neue Maschinen und Produktionsanlagen. Ein Viertel plant, die Investitionen in den kommenden zwölf Monaten nochmals zu steigern. Ein Zurückfahren plant fast keines der Unternehmen. Eine erfreuliche Folge laut Lichtenegger: „Die wachsende Zuversicht unserer Mitgliedsunternehmen zeigt sich auch bei den Personalplanungen für die kommenden zwölf Monate. Fast ein Drittel der Befragten will in den kommenden Monaten weiteres Personal einstellen“, sagte der Gremiumsvorsitzende. Damit würde sich eine Entwicklung fortsetzen, die der Region in den vergangenen zehn Jahren laut IHK knapp 8500 neue sozialversicherungspflichtige Jobs gebracht hat. Lichtenegger schränkt aber ein: „Bleibt zu hoffen, dass die Unternehmen auch die benötigten Fachkräfte finden. Hier liegt derzeit das größte Wachstumshemmnis.“ red/sts

Autor

Bilder