IHK: Diskussion ums Präsidentenamt

Von Roland Töpfer
Kandidiert Heribert Trunk im Frühjahr nochmal für das Amtr des IHK-Präsidenten? Um diese Frage ist eine Diskussion entbrannt. Foto: Moritz Kircher Foto: red

Jetzt geht sie los, die Diskussion um das Präsidentenamt bei der IHK. Nachdem Amtsinhaber Heribert Trunk gegenüber dem Nordbayerischen Kurier angedeutet hatte, eventuell auf eine erneute Kandidatur verzichten zu wollen, gibt es zunehmend Stimmen, die ihn zum Weitermachen auffordern. Einer hat derweil unmissverständlich klargemacht, dass er – so oder so – nicht zur Verfügung steht.

 
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Die Ansage ist klar und deutlich: „Ich werde mich nicht mehr zur Wahl als Präsident stellen.“ Bei der letzten Wahl 2012 war der Kulmbacher Unternehmer Michael Möschel noch Gegenkandidat von Heribert Trunk gewesen. Möschel zog den Kürzeren, wurde Vizepräsident und möchte dies bleiben, sollte er bei der Kammerwahl, die im Herbst beginnt, wieder ins IHK-Gremium Kulmbach gewählt werden und dort den Vorsitz behalten können.

Möschel ist ausgelastet

Warum nicht Präsident? Die Regionalisierung der Kammer habe die Arbeit in den acht IHK-Gremien intensiver und anspruchsvoller gemacht, sagt Möschel im Gespräch mit dem Kurier. Für ihn sei damit das Maximum erreicht, das sich mit Geschäft und Familie noch vereinbaren lasse. Möschel ist geschäftsführender Gesellschafter der VA Verkehrsakademie Kulmbach. Im vergangenen Jahr hatte er eine Herzerkrankung.

Uni-Präsident Leible will weitere fünf Jahre Trunk

Heribert Trunk hatte im Gespräch mit dem Kurier erstmals angedeutet, dass er für eine weitere fünfjährige Periode eventuell nicht mehr zur Verfügung steht. „Die Inhalte sind wichtiger als die Personen“, postete Trunk anschließend auf seiner Facebook-Seite. Uni-Präsident Stefan Leible ist anderer Meinung: „Klarer Widerspruch, mein Lieber. Sie sind gleich wichtig. Denn ohne die entsprechenden Macher bleiben Ideen eben nur Ideen. Deshalb mein – Dir ja nicht unbekannter – Appell an Dich, noch einmal zu kandidieren. Das Jahrzehnt Oberfrankens braucht einen langen Atem!“

Viel Unterstützung

Dass die Inhalte wichtiger als die Personen sind, wollten auch andere Facebook-Kommentatoren nicht widerspruchslos hinnehmen: „Es kommt auch auf die Person an. Deshalb weiter machen“, schrieb einer. „Inhalte werden von Personen gemacht und umgesetzt! Als denn, eine Amtsperiode sollte es schon noch sein“, hieß es an anderer Stelle. Ein Anderer schrieb: „Wenn der Doc Ihres Vertrauens grundsätzlich grünes Licht für eine Fortsetzung der Vielbeschäftigung gibt, sollten Sie sich mit einer erneuten Kandidatur auseinandersetzen. Macht er’s aber, dann mit Vollgas in die zweite Amtsperiode.“ Und der frühere Bamberger Sparkassenchef Konrad Gottschall meinte zur Personalie Trunk: „Wer sonst? Eine Periode geht (mindestens) noch!“

Neuwahl im April 2017

Wer Trunk nachfolgen könnte, steht zur Stunde noch in den Sternen. Zunächst müssen die Mitglieder der acht Gremien und ihre Vorsitzenden neu gewählt werden, dann die Vollversammlung. Sie wählt am 4. April 2017 den neuen Präsidenten.

Beteiligung traditionell niedrig

Die Beteiligung an der Kammerwahl ist traditionell niedrig. 2011 lag sie bei 16,7 Prozent. Den höchsten Wert hatte Kronach mit 22,3 Prozent, gefolgt von Kulmbach. Möschel hat sich dieses Mal für Kulmbach „25 plus x Prozent“ vorgenommen. Eine höhere Beteiligung sei für die Legitimation der Arbeit der IHK sehr wichtig. „Wir sammeln jetzt die Kandidaten für die Gremien und wollen attraktive Namen auf die Listen bekommen.“ Bis September dauert die Suche. Möschel hofft, dass Trunk weitere fünf Jahre Präsident bleibt. Dieser habe „hoch engagiert“ und „höchst erfolgreich“ für Oberfranken gearbeitet.

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