Ideen für naturnahes und soziales Bauen

"Es ist Wahnsinn, was man in 50 Quadratmetern heutzutage alles unterbringt", findet AMA-Projektmanager Alexander Zimmermann. Zusammen mit der Gemeinde veranstaltet er die Baufachmesse, auf der zwei neue Wohngebiete in Neudrossenfeld vorgestellt werden. Mit der Mehrgenerationenanlage Wohndorf 21 und dem ökologischen Wohngebiet Lerchenfeld könnte sich der Wunsch nach neuen Bauplätzen in der Gemeinde endlich erfüllen. Zugleich geht es um zukunftsorientierte Konzepte, die Vorbildcharakter haben könnten, sagt Zimmermann. "Das ist momentan sehr gefragt." Denn die Häuser auf zirka 300 Quadratmetern großen Grundstücken sollen zum Beispiel mit Photovoltaikflächen ausgestattet werden und energieunabhängig sein.

Sofortiger Einzug

Was kaum vorstellbar klingt und äußerst zeitsparend wäre: Die Holzfertighäuser sollen komplett fabrikneu geliefert und errichtet werden. "Und zwar vollausgestattet bis zum Einbauschrank, so dass die Bauherrn sofort einziehen können", sagt Zimmermann. Auf kleinem Raum den Platz wirkungsvoll nutzen, heißt die Devise. Solche Mini-Häuser stellt etwa das Unternehmen Schwörer-Haus her. Sie haben ein Wohn- und Esszimmer, zwei Schlafzimmer und ein Bad, eine Terrasse mit kleinem Garten und sind für zwei Personen geeignet. Die Wohnfläche variiert zwischen 40 und 80 Quadratmetern. "In Neudrossenfeld ist derzeit ein Wohndorf mit zwölf bis 16 Häusern geplant."

Das erste seiner Art

Würde das Wohndorf 21 Wirklichkeit, wäre es das erste seiner Art. In diesem Wohnpark würden die Menschen in eigenen Häusern leben und sich gemeinsame Einrichtungen teilen. Ein Café als Treffpunkt, Räume für Sportangebote und Ärzte, Carports und Stellplätze und ein Gebäude für Post und Lieferdienst sind in dem Konzept der Firma Scholz Immobilien vorgesehen. Entwickelt wird die Anlage von der Firma AMA, eine ähnliche soll in Hof verwirklicht werden.

Umweltbewusstes Bauen

Während das Wohndorf auf einem Grundstück der Gemeinde in der Markgrafenstraße entstehen könnte, gibt es am Lerchenfeld erst Optionen auf bestimmte Flächen. Theoretisch wären dort drei Parzellen denkbar, sagt Zimmermann. Die möglichen Grundstücke könnten eine Größe von 500 bis 750 Quadratmetern haben, die maximale Hausgröße läge bei 140 Quadratmetern. Gut 15 Einfamilienhäuser oder Doppelhäuser könnten dort entstehen. Der Bebauungsplanentwurf sehe ausdrücklich umweltbewusstes Bauen vor, so Zimmermann. Naturflächen, Hecken, eine integrierte Regenwasserversorgung zählten dazu. "Das Ganze muss natürlich auch finanzierbar bleiben."

Der Projektierer wartet nun auf die nächsten Schritte des Gemeinderats, der ja die Bebauungspläne genehmigen muss - und vermutlich noch eigene Vorstellungen einbringt.

Info: Neben Wohngebieten werden Gewerbeflächen vorgestellt. Hinzu kommen Aussteller aus Hausbau und Haustechnik. Die Fachtage finden jeweils von 10 bis 16 Uhr im Bräuwerck statt.