Helfer brauchen dringend neues Auto

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Das einzige Fahrzeug der Creußener Helfer vor Ort ist ausgebrannt. Nun ist Bereitschaftsleiter Patrick Czekalla (Foto) auf der Suche nach Spendern, um schnellmöglichst ein neues anzuschaffen. Foto: Ralf Münch Foto: red

„Wir leisten qualifizierte Erste Hilfe“, sagt Patrick Czekalla, Bereitschaftsleiter der Helfer vor Ort in Creußen. Seit 2007 gibt es diese Einrichtung dort, doch momentan können sie keine Einsätze leisten, sind von der Integrierten Leitstelle abgemeldet. Am vorletzten Wochenende ist das einzige Einsatzfahrzeug samt Ausstattung ausgebrannt. „Jetzt brauchen wir schnellstmöglich ein neues Auto“, sagt Czekalla.

 
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Der Schrecken war vor zwei Wochen groß, als vermutlich wegen eines technischen Defekts auf einmal während einer Einsatzfahrt Flammen aus dem Motorraum schlugen. „Zum Glück ist dem Fahrer nichts passiert“, sagt Czekalla. Er konnte das Auto rechtzeitig verlassen. Die Teilkasko wird den Zeitwert des Fahrzeugs ersetzen; wie viel das genau sein wird, weiß der 33-Jährige aber noch nicht.

Gesamte Ausstattung kaputt

Das Auto war seit fünf Jahren im Einsatz, hatte 24.000 Kilometer drauf. Aber es ist auch die gesamte Ausstattung kaputt, durch die Hitzeentwicklung geschmolzen, verrußt oder vom Löschwasser zerstört. „Rettungsrucksack, Defibrillator, Absaugpumpe, Sperrpfostenschlüssel, ein Bolzenschlüssel und viel Kleinkram wie Decken, Desinfektionsmittel, Feuerwehrhelm und -handschuhe, eine große Taschenlampe“, zählt er auf. Gut 4500 Euro kommen da wohl zusammen.

„Wir finanzieren uns nur aus Spenden“, sagt Czekalla, der eine Sanitäterausbildung hat. Im wirklichen Leben ist er Wirtschaftsingenieur bei ZF in Auerbach. Von den Krankenkassen gibt es kein Geld. „Wir sind nicht abrechenbar“, sagt Czekalla, „machen alles rein freiwillig.“ Selbst das benötigte Benzin wird mit Spenden finanziert. Sicher, vom Kreisverband des BRK gibt es jetzt eine finanzielle Unterstützung, aber das reicht natürlich nicht. „Das ist ein reines Draufzahlgeschäft“, sagt der Bereitschaftsleiter.

Qualifizierte Erste Hilfe

Die Helfer vor Ort werden gleichzeitig mit dem Rettungsdienst alarmiert und verkürzen das sogenannte therapeutische Intervall, erklärt Czekalla. „Wir dürfen Erste Hilfe leisten, eigentlich wie ein Laie, aber eben doch qualifizierter“, sagt er. Manchmal reicht es nur, dass sie da sind, zeigen, wie man einen Druckverband legt, sorgen einfach für Sicherheit bei den Patienten. Die HvO dürfen nicht Zugänge legen, intubieren oder Medikamente geben. „Die psychologische Hilfe ist oft wichtiger“, sagt Czekalla.

Rund 130-mal im Jahr rücken die HvO im Jahr aus, sind aber nur von Freitagabend bis Montagfrüh und an Feiertagen im Einsatz. „Das ist schon viel“, sagt Czekalla. Etwa drei- bis viermal fahren die sechs Aktiven am Wochenende raus. Insgesamt sind 15 Ehrenamtliche bei der Creußener Bereitschaft. Das Einsatzgebiet ist etwa 130 Quadratkilometer groß, geht von Ottmannsreuth bis Schönfeld und von Trockau bis Speichersdorf.

Hilfsfrist wird eingehalten

Czekalla hofft nun, dass sie in sechs, sieben Wochen ein neues Auto haben. „Der Bedarf ist da“, sagt er. Zurzeit kommt bei einem Notfall der Rettungsdienst aus Bayreuth oder Pegnitz allein. Die Hilfsfrist wird zwar trotzdem eingehalten, aber der HvO hat sie eben verkürzt. „Wir haben kürzere Anfahrtswege und mehr Ortskenntnis“, so Czekalla.

Ein paar kleinere Spenden von Feuerwehren und den Maltesern sind schon seit dem Brand eingegangen. Auch ein Pegnitzer Autohaus hat seine Unterstützung angekündigt. „Aber wir bräuchten schon 15.000 bis 20.000 Euro“, sagt Czekalla. Denn neben dem Auto und der Ausstattung muss ja alles noch entsprechend eingebaut, fixiert und gesichert werden, braucht es Blaulichtbalken, Beklebung und die Sirene. „Das ist ein Sonderfahrzeug“, betont Czekalla. Er hofft auf finanzielle Unterstützung von Firmen, aber auch Spenden überhaupt. „Jeder kann uns mal brauchen“, mahnt er.


Info: Weitere Informationen gibt es unter patrick.czekalla(at)brk-bayreuth.de.

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