"Lange und innige Zusammenarbeit" mit Kircheisen
Und dann ist da ja noch die Goldmedaille von Kombinierer Björn Kircheisen im Team-Wettbewerb. „Uns verbindet eine lange innige Zusammenarbeit.“ Als Hüttel Ende der 90er-Jahre als U-16-Trainer im DSV begann, war der heute 33-Jährige aus dem Erzgebirge einer seiner ersten und talentiertesten Athleten. Und mit dem Erfolg am Sonntag schwang dieser sich zum erfolgreichsten Medaillensammler (12) der Kombinierer in der WM-Geschichte auf. „Es war schon sehr ergreifend, als er sich später am Sonntag bei mir bedankt hat, dass ich immer an ihm festgehalten habe, auch in schlechten Zeiten, als es mal nicht so lief.“ Hüttel war gerührt und beeindruckt. „Björn hat im vergangenen Jahr alles in Frage gestellt, ganz individuell trainiert und dazu beide Skimarken gewechselt.“ Der Erfolg gibt ihm recht.
Auch für Damen-Bundestrainer Andreas Bauer freut sich Hüttel besonders: „Von ihm ist eine große Last gefallen, denn er hat ein schweres Jahr hinter sich, in dem es nicht lief.“ Am Sonntagmorgen brachen Hüttel und Bauer zu einer einstündigen Langlauf-Runde rund ums Teamhotel auf. Für so einen Stressabbau auf sportliche Art bleibe viel zu wenig Zeit, aber umso mehr habe er unglaublich gut getan. Genauso wie die kleine Feier am Sonntagabend. Gemeinsam mit den Österreicherinnen und den Japanerinnen begossen die deutschen Skisprung-Frauen, die am Dienstag bereits aus Lahti abgereist sind, ihren Erfolg in einer Live-Musik-Bar.
Und es soll nicht die letzte Feier gewesen sein. Vier Wettbewerbe – je zwei im Einzel und im Team – stehen für Kombinierer und Skispringer noch auf dem Plan. Druck verspüren sie keinen mehr. „Was jetzt noch kommt, ist Zugabe“, sagt Horst Hüttel.
Keine gesundheitlichen Probleme
Ein weiterer Fichtelgebirgler hat Anteil an den deutschen Erfolgen: Mannschaftsarzt Stefan Pecher aus Fichtelberg. Er achtete auch speziell auf Verpflegung und Ernährung der Sportler. „Prävention ist alles“, lautet seine Maxime. Zumal man sich in einem Hotel- und Appartement-Komplex, in dem 1200 Sportler und Funktionäre aus zwölf Nationen untergebracht sind, schnell einen Infekt oder Keim einhandeln kann. „Bislang hatte nur Fabian Rießle den Anflug einer Erkältung, aber unser Doc hat es geschafft, dass nach zwei Tagen alles vorüber war“, lobte der sportliche Leiter Horst Hüttel. Da hätten andere Nationen schon deutlich mehr Probleme.