1. August 2014: Die misshandelte Frau stirbt an ihren Verletzungen. Das Paar soll die Leiche in einer Tiefkühltruhe eingefroren, später zerstückelt und verbrannt habe. In der Folgezeit schicken die beiden immer wieder SMS-Nachrichten an die Mutter des Opfers. Die geht deshalb noch bis Ende April 2016 davon aus, dass ihre Tochter lebt.
Februar 2016: Die 41-jährige Susanne F. aus dem niedersächsischen Bad Gandersheim reagiert auf eine Zeitungsanzeige und kommt im März in das Haus. Über mehrere Wochen wird sie festgehalten und misshandelt.
21. April 2016: Mit der schwer verletzten Frau im Auto fährt das Pärchen in Richtung Bad Gandersheim. Eine Autopanne durchkreuzt den Plan. Sie entscheiden sich, einen Rettungswagen zu rufen. Das Opfer stirbt einen Tag später, die Ärzte schalten die Polizei ein.
27. April 2016: Der 46-jährige Tatverdächtige und seine Partnerin werden vorläufig festgenommen. Das Amtsgericht Höxter erlässt einen Tag später Haftbefehl wegen Totschlags.
3. Mai 2016: Polizei und Staatsanwaltschaft geben bei einer Pressekonferenz Details zu den bisher untersuchten Fällen bekannt. Die Beschuldigte hatte nach Aussage der Ermittler umfassend und glaubhaft über beide Todesfälle ausgesagt. Der 46-Jährige bestreitet bislang jede Schuld. Die Polizei sucht nach weiteren Frauen, die in der Gewalt des Paares in Bosseborn gewesen sein könnten.
11. Mai 2016: Bei der Polizei haben sich mehrere Frauen gemeldet, die durch das Paar finanziell geschädigt worden sein sollen.
13. Mai 2016: Polizei und Staatsanwaltschaft bestätigen, dass die Ermittler auf dem Grundstück über 100 000 Euro und etwas 20 Mobiltelefone gefunden haben, die sowohl Opfern als auch Tätern zuzuordnen sind.
20. Mai 2016: Leichenspürhunde suchen an einer Landstraße nach Überresten des ersten Todesopfers Anika F. aus Niedersachsen - ohne Erfolg.
26. Mai 2016: Die Polizeidirektion Göttingen überprüft Vorwürfe gegen eine Wache in Uslar in Niedersachsen. Die Beschuldigten sollen dort im Jahr 2012 mit einem Opfer vorstellig geworden sein. Diese Frau sollte vor Polizeibeamten eine Erklärung unterschreiben, dass sie freiwillig in Höxter-Bosseborn war. Die Polizisten ließen sich darauf nicht ein, auf ein Fehlverhalten gibt es keine Hinweise.
13. Juni 2016: In zwei weiteren Fällen gibt es Vorwürfe wegen unterlassener Hilfeleistung durch die Polizei. Zweimal sind Streifenbeamte 2014 in Höxter und Bad Salzuflen zufällig auf die Angeklagten und die später getötete Annika W. getroffen. Die Beamten unterhielten sich mit der Frau, schritten aber nicht ein. Laut Untersuchungsergebnis hatte Annika W. sie nicht um Hilfe gebeten.
7. Juli 2016: Die Spurensuche im Todes-Haus von Höxter ist abgeschlossen. Ein DNA-Abgleich bestätigt, dass sich beide Todesopfer in dem Gebäude aufgehalten haben.
21. September 2016: Die Staatsanwaltschaft Paderborn erhebt gegen Wilfried W. und seine Ex-Frau Angelika W. Anklage wegen Mordes durch Unterlassen.
26. Oktober 2016: Beginn des Mordprozesses gegen Wilfried W. und Angelika W.
dpa