Gemeinderat macht Beschluss rückgängig, der ein Jahr Bestand hatte Hotel Fantaisie: Maisel droht mit Klage

Von Thorsten Gütling
Einen Beschluss zur künftigen Nutzung des Hotels Fantaisie hat der Gemeinderat Eckersdorf jetzt rückgängig gemacht. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Um einem Gerichtsverfahren aus dem Weg zu gehen, hat der Eckersdorfer Gemeinderat jetzt einen Beschluss rückgängig gemacht. Die Brauerei Maisel hatte zuvor mit Klage gedroht.

 
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Es geht um das Hotel Fantaisie in Donndorf. Als vergangenes Jahr bekannt wurde, dass der Eigentümer der Immobilie, die Bayreuther Brauerei Maisel, das leer stehende Gebäude zum Verkauf anbietet, schrillten im Eckersdorfer Gemeinderat die Alarmsirenen. Man wolle unbedingt verhindern, dass das Gebäude künftig anders genutzt werde, als in Form eines gastronomischen Betriebs hieß es.

Veränderungssperre ruft Anwalt auf den Plan

Kurzerhand verhängte das Gremium eine Veränderungssperre. Anders als in Form eines Hotels und einer Gaststätte konnten seitdem sowohl Eigentümer als auch potenzielle Kaufinteressenten das Gebäude nicht mehr nutzen. Dagegen hatte Maisel mit einer Klage gedroht. Bereits im Zuge der öffentlichen Auslegung der Pläne habe sich ein Anwalt bei der Gemeinde gemeldet, sagt Bürgermeisterin Sybille Pichl (FWG). Dieser habe darauf hingewiesen, dass der Schutz des Eigentums über den Interessen der Gemeinde stehe. Einstimmig hat der Gemeinderat die Veränderungssperre jetzt zurückgezogen.

Stillstand seit einem Jahr

Vergangenen Oktober hatte Pächter Uli Herath den Hotelbetrieb nach 29 Jahren wegen Personalmangels eingestellt. Anschließend bot die Maiseltochter Artus Immobilien GmbH das Haus für 500.000 Euro zum Verkauf an. Man wolle das Haus verkaufen und nicht mehr verpachten, weil die Immobilie für viel Geld renoviert werden müsse, hieß es damals. Ein Käufer wurde bis heute aber nicht gefunden.

Keine Lösung für das Wagner-Zimmer in Sicht

Und noch etwas ist seitdem nichts geworden. Karla Fohrbeck, die früher Kulturreferentin der Stadt Nürnberg war und heute in Bayreuth eine Kulturagentur betreibt, hatte auf die Bedeutung des sogenannten Wagner-Zimmers im Hotel Fantaisie hingewiesen. In dem Zimmer mit der Nummer zwei hatten im Jahr 1872 Richard und Cosima Wagner gewohnt. Damals, als sie mit fünf Kindern und Hund Russ nach Bayreuth kamen, um den Baubeginn des Festspielhauses zu verfolgen. In dem Zimmer, das heute noch genauso eingerichtet ist wie damals, soll Wagner die Oper Götterdämmerung zu Ende geschrieben haben. Vor einem Jahr schlug Fohrbeck daher vor, die Stadt Bayreuth solle sich um das Zimmer bemühen und daraus eine Außenstelle des Richard-Wagner-Museum machen. Der Bayreuther Kulturreferent Fabian Kern versprach daraufhin, sich der Sache anzunehmen.

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