Draußen auf dem Land ist der Bedarf nicht so hoch
Ganz ähnlich sieht das auch der Hollfelder Verwaltungsleiter Günther Bienfang. „Man muss auf die gesellschaftlichen Veränderungen eingehen“, sagt er. Also: Hortplätze anbieten. Dabei bietet Hollfeld mit 13 Hortplätzen deutlich weniger an – und das bei dreimal mehr Einwohnern. Doch Bienfang sagt: „Der Bedarf bei uns ist gedeckt.“ Das habe er sich extra noch einmal von den Leiterinnen der beiden Kitas im Ort bestätigen lassen. Bisher habe man noch keine Anfrage nach einem Hortplatz ablehnen müssen.
Bis vor wenigen Jahren habe die Stadt noch eine Nachmittagsbetreuung in der Grundschule angeboten. Der Bedarf werde nun aber über die Hortplätze in den Kitas gedeckt. Der Verwaltungsleiter vermutet, dass der Bedarf bei einer Landgemeinde wie Hollfeld einfach noch nicht so weit ist. Es gebe noch viele Familien, in denen ein Elternteil arbeiten gehe und ein Elternteil sich um die Kinder kümmere.
Mittagsbetreuung als Ersatz für den fehlenden Hort
Der Kinderhort ist vielerorts nicht die einzige Möglichkeit, ein Grundschulkind betreuen zu lassen. So gibt es in Eckersdorf beispielsweise neben den drei Hortgruppen auch noch zwei Mittagsbetreuungsgruppen mit zusammen 40 Plätzen. Das teilt Bürgermeisterin Sybille Pichl dem Kurier auf Anfrage mit. Hort und Mittagsbetreuung – das Angebot sei komplett ausgebucht. „Man sieht daran, dass die Gemeinde sich sehr wohl bemüht, Betreuungsplätze zu schaffen“, sagt die Bürgermeisterin.
Trotzdem gibt es noch Eltern, die befürchten, dass sie für das kommende Schuljahr keine Betreuung für ihre Kinder bekommen. Eine weitere Hortgruppe wird es in Eckersdorf bis zum Start des neuen Schuljahres zwar nicht geben. Der Familienausschuss hat aber beschlossen, dass es nach den Sommerferien eine weitere Gruppe für die Mittagsbetreuung geben soll. Dort sollen dann alle Kinder unterkommen, für die es keinen Hortplatz gibt.