Ein Wegweiser für die Landesgartenschau
Kulturreferent Fabian Kern wollte sich zu der neuen Aktion Hörls nicht äußern und verwies darauf, dass sich der Bauausschuss am Dienstag mit dem Projekt befassen soll. Die Verwaltung befürwortet das Projekt - wegen der Vorteile für die "Brückenschlagidee". Dahinter steckt die Achse, mit der Bayreuth bei seiner Bewerbung um die Landesgartenschau punktete: eine Verbindung von Eremitage über den neuen Park "Wilhelminenaue" bis hin zur Innenstadt mit dem Neuen Schloss und dem Hofgarten. Besuchern ohne intime Kenntnisse der Bayreuther Topographie ist diese Verbindung nicht ohne weiteres nahezubringen - da könnten Hörls Hündchen tatsächlich helfen.
Hörl selber sieht seine Plastiken vor allem als Anreiz. Plastik ist für ihn der Stoff, aus dem Gespräche gemacht sind. "Das ist nicht die künstlerische Leistung des Jahrhunderts, darum geht es ja auch gar nicht – das sind Kommunikationsmodelle", sagt Hörl. "Es geht darum, Leute zu interessieren, die Hündchen sind ein Impulsgeber, sich mit Wilhelmine auseinanderzusetzen."
Figuren finden reißenden Absatz
Natürlich geht es auch um's Geld. Hörl verkauft seine Figuren, sie finden reißenden Absatz. Die Wagner-Figuren musste er sogar nachfertigen lassen, so gut läuft der Verkauf. Allerdings tritt er auch gehörig in Vorleistung. Erweist sich sogar relativ gelassen, was den massenhaften Diebstahl seiner dirigierenden Wagner-Figuren betrifft. "Ein mittleres Vermögen habe ich verloren", sagt er. "Andererseits gehört das wohl irgendwie auch dazu." Zahlreiche Figuren allerdings fanden keinen neuen Liebhaber - sie wurden schlicht zerstört.