Horst Mohr ist in Nordhalben geboren, dann als junger Mann nach Berlin gezogen. Mehr als ein Jahr lang forschte der 71-Jährige bundesweit in Archiven und bei Behörden nach Unterlagen über die Hinrichtung des zunächst unbekannten Wehrmachtssoldaten vier Tage vor dem Einmarsch amerikanischer Truppen in der Frankenwaldgemeinde. Den entscheidenden Hinweis bekam der frühere Gewerkschaftssekretär von der Politikwissenschaftlerin Elisabeth Kohlhaas aus Leipzig. Kohlhaas, die bereits über Standgerichtsurteile zum Kriegsende 1945 und über das Fliegende Standgericht Helm geforscht hatte, verfügte aus Prozessakten der Nachkriegszeit über eine Mitteilung aus dem Jahr 1952. Darin teilte die Kriminalabteilung München der Staatsanwaltschaft Coburg ihre Ermittlungsergebnisse mit. Demnach lag um den 10. April 1945 der Stab Kommondo Rückwärtige Einheiten, darunter das Feldgericht unter dem Wehrmachtsrichter Dr. Karl Eglseer, in Nordhalben. Am 9. April 1945 habe die Feldgendarmerie den Gefreiten Willibald Frischmann in Zivilkleidung festgenommen, er sei nach dem Todesurteil des Feldgerichts wegen Fahnenflucht hingerichtet worden. Die Ermittlungen seien eingestellt worden, da es keine Hinweise auf strafbare Handlungen bei den Beteiligten gegeben habe.