Wie kann Hollfeld wachsen?
Dass Hollfeld durchaus ein attraktiver Standort für Neubürger sei, unterstrich Gesamtschulleiterin Christiana Scharfenberg. Die Hälfte ihrer etwa 1000 Schüler komme von außerhalb. Mit dem neuen Industrie- und Gewerbegebiet sei die Grundlage geschaffen, sagte Thomas Appel, Stadtrat und Geschäftsführer des ortsansässigen Bange-Verlags. "Jetzt fehlt nur noch der ein oder andere Bauplatz." Die Bürgermeisterin bestätigte: "Ich weiß, dass wir die bräuchten."
Karin Barwisch warf einen Blick auf die zahlreichen Baulücken und Leerstände in der Stadt, die es zu schließen und zu beseitigen gelte. "Das ersetzt aber kein Neubaugebiet", sagte Architekt Stephan Schwarzmann. Hollfeld habe den Vorteil, dass Bauland nur etwa ein Drittel von dem koste, was es zum Beispiel in den Orten des Bayreuther Speckgürtels koste. Er kenne viele Hollfelder, die nur deshalb weggezogen seien, weil sie keinen passenden Bauplätz fänden.
Wer soll das bezahlen?
Die Stadt habe sich zwischen neuem Baugebiet und neuem Gewerbegebiet entscheiden müssen, sagte die Bürgermeisterin. Für beides gleichzeitig sei kein Geld da gewesen. Aufgrund der Ansiedelung eines Unternehmens mit 40 Arbeitsplätzen habe man sich für Zweiteres entschieden.
Hollfeld hat neben der fehlenden Tourismus-Infrastruktur also ein zweites Henne-Ei-Problem, das an diesem Abend allenfalls oberflächlich gestreift wurde: das Geld. Die Stadt hat Millionenschulden. Jeden Euro, den sie ausgeben will, muss sie zweimal umdrehen. Aber wenn Hollfeld sein Wachstumspotenzial ausschöpfen und seine Einnahmen steigern will, muss die Stadt vorher investieren. Doch dafür fehlen der Stadt die Mittel.