Hollfeld: Fake News aus dem Rathaus

Von Thorsten Gütling
Aus dem Rathaus Hollfeld werden Meldungen verbreitet, die nachweislich falsch sind. Typische Fake News also, findet Reporter Thorsten Gütling. Foto: Archiv Foto: red

Im Hollfelder Rathaus kocht jemand sein eigenes Süppchen. Auf Kosten der Glaubwürdigkeit der Verwaltung. Die Bürgermeisterin sollte das schleunigst ändern.

 
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In einem Mitteilungsblatt der Stadt war unter der Überschrift „Amtliche Mitteilungen“ etwas zu lesen, was nachweislich falsch ist. Dass nämlich die vom Stadtrat gegen den Willen der Bürgermeisterin beschlossene, oberflächliche Sanierung eines Radwegs schuld daran sei, dass der Weg jetzt für immer ein Schotterweg bleiben muss. Dass diese Sanierung die Möglichkeit einer Förderung unmöglich gemacht habe. Und dass die Regierung von Oberfranken das der Stadt in einem Brief so mitgeteilt habe. Aber das stimmt nicht. Das bekräftigt nicht nur die Regierung auf Nachfrage, sondern das geht auch ganz klar aus dem Schreiben hervor, das der Stadt Hollfeld zuging. Unter anderem heißt es darin: Wenn der Weg nicht gefördert wird, dann liegt das daran, dass Unterlagen fehlen.

Die Stadt vermeldet etwas ganz anderes

Aber warum vermeldet die Stadt dann etwas ganz anderes? Noch dazu unter dem Titel einer „Amtlichen Mitteilung“, von dem noch immer viele Bürger zurecht glauben, dass stimmt, was darunter verkündet wird? Weil da jemand im Rathaus sein eigenes Süppchen kocht. Und zwar nicht Bürgermeisterin Karin Barwisch. Die ist zwar für den Inhalt der Mitteilung verantwortlich, hat den Text aber weder geschrieben noch vor der Veröffentlichung gelesen. Was sie künftig aber tun sollte. Autor ist ein Mitarbeiter der Verwaltung, der auch Mitglied des Bürgerforums ist, also der Fraktion, der auch Barwisch angehört. Und dieser Mitarbeiter weißt zwar weit von sich, irgendeiner Fraktion etwas in die Schuhe schieben zu wollen. Er sagt aber auch, das Schreiben der Regierung nicht ordentlich gelesen zu haben und das auch im Nachhinein nicht tun zu wollen. Die Recherchen des Kuriers erklärt er aber auf jeden Fall für falsch. Damit aber bewegt er sich in einem Bereich, der unlängst als der der alternativen Fakten bezeichnet wurde. Für den vor allem der amerikanische Präsident Donald Trump bekannt ist. Auch der behauptet Dinge, die nachweislich falsch sind und rückt auch dann nicht davon ab, wenn das Gegenteil bewiesen wird.

Unvermögen oder Absicht?

Jetzt kann man Unvermögen oder Absicht unterstellen. Beides ist nicht gut für die Stadt Hollfeld, deren Glaubwürdigkeit auf jeden Fall leidet. Bürgermeisterin Barwisch muss dafür sorgen, dass „Amtliche Mitteilungen“ der Stadt nicht häufiger zu dem werden, was sie jetzt bereits einmal waren: Fake News.