Hohlmeier gegen den Rest der Welt

Von Thorsten Gütling
Fast 90 Minuten dauerte Monika Hohlmeiers Abrechnung mit der politischen Konkurrenz im Herzogkeller. Am Ende blieb nicht mehr viel, was die Christsozialen noch gut finden konnten – außer eben ihre CSU. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Politischer Aschermittwoch: Die Linken mag Monika Hohlmeier besonders wenig. Diese Kommunisten, die komischerweise immer dann, wenn sie an einer Regierung seien, Leute wegsperrten und verprügelten, aber ansonsten über Freiheit schwadronierten. Dann kommen die Grünen.

 
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Bis auf wenige Ausnahmen – eigentlich nur Winfried Kretschmann und Boris Palmer – sei mit denen kein Staat zu machen. Ideologen halt, die „mächtig auf den Keks gehen“. Mit ihrem für einen fleischlosen Montag werbenden Paul McCartney, der ja ein ganz passabler Musiker sei, aber mit Sicherheit kein Vorbild in Ernährungsfragen. Und obwohl sie eine „sehr gesunde Einstellung gegen die Grünen“ habe, hätten die mit ihr, Hohlmeier, also der CSU, über eine Jamaika-Koalition verhandeln wollen. Die FDP nicht.

Womit wir beim Nächsten wären, den Hohlmeier nicht recht leiden kann: Christian Lindner. Obwohl: Eigentlich möge sie ihn ja, es sei nur „gnadenlos schlecht, wenn einer so viel Angst vor Merkel hat.“ Würden alle „Lindnern“, also besser in keine Regierung eintreten als in eine schlechte, wie es der FDP-Chef nennt, dann hätte auch Biathletin Laura Dahlmeier in Pyeongchang vor lauter Angst, den Erwartungen der Journalisten nicht zu entsprechen, nicht antreten dürfen. So habe sie aber zwei Goldmedaillen im Schrank.

Von einem Chaos-Club zum nächsten

Bleibt also nur noch die Koalition mit der SPD, „dem nächsten Chaos-Club“, „ganz ein komischer Verein“. Deren Zustand gebe Anlass zur Sorge, nicht zur Genugtuung. Und mit Sozialdemokraten zu regieren sei leider immer mit Geldausgeben verbunden. „Die können das halt nicht anders.“

Und als wäre das alles nicht genug, treiben sich da außen auch noch diese „Dreckskerle und Drecksfrauen“ herum, also Kinderschänder, die nur deshalb nicht längst weggesperrt seien, weil ihre Spuren im Internet wegen des Grundgesetzes nicht gespeichert werden dürften. Das „kotzt“ sie so richtig an. Und diese salafistischen Moscheen, die Rotgrün unter Multikulti verbuche, seien Vereine, die einer nach dem anderen verboten gehöre. Beinahe so, wie diese Typen, die mit „Riesenhund“ in ihrer kleinen Wohnung säßen und mit dem Finger auf die Landwirtschaft zeigten.

Zum Glück gibt es die Christsozialen. Die einzigen, die auf allen politischen Ebenen vertreten seien. Und wegen derer „Regentschaft“ zumindest in Bayern die Welt noch in Ordnung ist.

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