Hohl verzichtet auf Bundestagskandidatur

Von Elmar Schatz
 Foto: red

Der Bayreuther Altoberbürgermeister Michael Hohl (CSU) verzichtet darauf, sich um die Kandidatur für den Bundestag zu bewerben, wie er dem Kurier auf Anfrage bestätigt hat. „Mein Platz ist in Bayreuth“, betont er, auch mit Blick auf die schwierige Situation für die Stadt nach der Entscheidung des Zigarettenherstellers BAT, 950 Arbeitsplätze zu streichen.

 
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„Ich fühle mich wohler so, ich glaube, dass ich hier vor Ort mithelfen kann. Diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, da ich die verantwortungsvolle und komplexe Tätigkeit im Parlament als sehr reizvoll und wichtig erachte“, schreibt Michael Hohl in einer Erklärung, die dem Kurier vorliegt. „Nach Gesprächen mit meiner Familie und langjährigen politischen Weggefährten habe ich mich entschlossen, mich nicht um das Direktmandat für den Bundestag im Jahr 2017 zu bewerben.“ Er freue sich sehr und stufe es als hoch ein, von der Basis der Bayreuther CSU aus mehrfach als geeigneter Kandidat vorgeschlagen worden zu sein.

Hohl stellt als Anlass für seinen Verzicht in den Vordergrund: „Bayreuth befindet sich nach der Entscheidung von British American Tobacco (BAT), fast 1000 Arbeitsplätze hier abzubauen, in einer schwierigen politischen Situation. Als Stadtrat und Kreisvorsitzender der CSU Bayreuth-Stadt sehe ich mich in der Pflicht, schwerpunktmäßig verstärkt zu Wohl der Bürgerinnen und Bürger vor Ort tätig zu sein. Dies wäre mit einer intensiven Nominierungsphase, einem zeitaufwendigen Bundestagswahlkampf und der regelmäßigen Präsenz in Berlin nicht vereinbar.“

Neu aufgebaute anwaltliche Tätigkeit

Seit der vergangenen Landtagswahl steht Hohl zudem auf einem Nachrückplatz für den Fall, dass ein oberfränkischer CSU-Abgeordneter vorzeitig aus dem Landtag ausscheidet. Hohl erklärt dazu: „Ich möchte dem Vertrauen, dass mir die Bürgerinnen und Bürger bei der letzten Landtagswahl und Stadtratswahl in sehr hohem Maße geschenkt haben, durch hohes Engagement für die Menschen der Region gerecht werden.“

Zudem sei seine neu aufgebaute anwaltliche Tätigkeit für mittelständische Unternehmer in der Stadt und der Region sowie für die Forschungsstelle für Familienunternehmen der Universität Bayreuth mit einer Bewerbung um das Bundestagsdirektmandat nicht vereinbar.

„Ich werde in der Bayreuther Kommunal- und Regionalpolitik meine engen Kontakte zur Wirtschaft und in die Landespolitik optimal im Interesse unserer Stadt nutzen“, erklärt Hohl. „Die große Zahl geeigneter Kandidatinnen und Kandidaten“ für die Nominierung zur Bundestagskandidatur habe ihm seine Entscheidung erleichtert.

 

 

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