Fränkische Schweiz: Mehr Übernachtungen

Von Julia Bauernschmitt
Familie Schauß hatte eine weite Anreise aus den USA. Die Familie verbringt einen Tag ihrer Ferien in der Fränkischen Schweiz und findet, dass das viel zu kurz ist. Das Bild entstand in Gößweinstein. ⋌⋌Foto: Julia Bauernschmitt Foto: red

Witterungstechnisch durchwachsen präsentiert sich die Saison 2016 in der Urlaubsregion Fränkische Schweiz bislang. Auch die Stimmung unter den Anbietern ist wechselhaft. Während einige mit starken Ausfällen zu kämpfen haben, sind andere hochzufrieden. Sonnige Aussichten verspricht die Statistik: Die Übernachtungszahlen bewegen sich im Vergleich zum Vorjahr in einem deutlichen Plus.

 
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Es gibt durchaus kritische Stimmen zum Saisonauftakt in der Fränkischen Schweiz: Zu nass, zu unbeständig sei das Wetter, viele Tagestouristen aus den Metropolregionen blieben der „Outdoorregion“ nicht zuletzt wegen landesweit ausgerufenen – und damit undifferenzierten – Schlechtwetterprognosen fern, bemängeln viele Verantwortliche im Gespräch.

Public Viewing statt wandern

Auch die Fußball-EM ziehe potenzielle Gäste eher zum Public Viewing als auf den Wanderweg, meinen Gastwirte, Hoteliers und Anbieter. Ein diffuses Gefühl von „insgesamt ist weniger los“ scheint punktuell auf, mancherorts herrscht Frust.

Der Waischenfelder Campingplatz-Betreiber Roland Mai kann Zahlen vorweisen: „Wir liegen in der Monatsbilanz für Juni in Vergleich zum Vorjahr rund 25 Prozent hinten,“ sagt er. Als Gründe nennt er neben dem verregneten Sommeranfang auch die gewachsene Konkurrenz.

Kurzfristige Stornierungen

So blieben viele Camper für kurze Aufenthalte etwa auf neu entstandenen privaten oder öffentlichen Stellplätzen und sparten sich die Miete für den Campingplatz. Gastwirte kritisieren zudem kurzfristige Stornierungen bei den Übernachtungen, die ohne persönlichen Kontakt über Onlineformulare besonders leicht zu tätigen sind. „Das ist ein Schönwettertourismus, der uns eine Planung unmöglich macht“ meint Conny Völker vom Pottensteiner Gasthof Goldene Krone.

3,1 Prozent mehr Ankünfte

Die Statistik gibt den Gewerbetreibenden nur zum Teil Recht. Die Auflistung des Tourismusverbandes Franken für die Monate Januar bis April 2016 untersucht sowohl die Ankunft als auch die Übernachtungszahlen der Gäste in der Fränkischen Schweiz und errechnet für den Monat April zwar rund 3,1 Prozent mehr Ankünfte, aber 0,2 Prozent weniger Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr, ohne dabei Ferienwohnungen zu berücksichtigen.

Insgesamt beeinträchtigen kleine Einbrüche den positiven Trend allerdings nicht: In der Summe erzielten die ersten vier Monate des Jahres ein deutliches Besucherplus von 15,7 Prozent bei den Ankunfts- und 14 Prozent bei den Übernachtungszahlen. Auch das kommt bei den Anbietern an. „Wir haben bisher eine klasse Saison und sind sehr zufrieden“, bekundet Joachim Krems vom gleichnamigen Gasthof mit Pension.

Für ihn und für andere sei das Wetter nicht problematisch, die meisten Gäste stellen sich gut darauf ein und stören sich nicht an gelegentlichen Abkühlungen.

Für so manchen Outdoor-Touristen ist die aktuelle Wetterlage sogar besonders erfreulich: „Fliegenfischer schätzen gelegentliche Wolken, dann beißen die Fische besser!“ weiß Adolf Hofmann, Touristikbeauftragter der Stadt Waischenfeld zu berichten.

Auch für den weiteren Saisonverlauf rechnen viele Anbieter aus der Branche in der Fränkischen Schweiz mit steigenden Zahlen. Nach einem an Feiertagen reichen Mai und dem verhaltenen Juni sollten mit dem Ferienbeginn in Sachsen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen noch mehr Gäste in der Fränkischen Schweiz Erholung finden.