Großeinsatz gegen Hofer Rocker: Die Polizei rückte am Wochenende nach einer Schlägerei gegen die Hells Angels aus. Warum es dazu kam, behalten die Rocker für sich. Die Polizei auch.
Der Präsident des Hofer Chapters der Hells Angels, "Ande" Rammig, schweigt. "Ich kann nichts dazu sagen; ich hoffe, dass die Wahrheit ans Licht kommt." Sein Schweigen weist darauf hin, dass es sich bei dem Vorfall um eine rocker-interne Sache gehandelt hat, den die Hells Angels unter sich lösen. Und unter sich behalten. Rammings Schweigen deutet auch darauf hin, dass die Auseinandersetzung nicht von den Hofer Hells Angels ausgegangen war.
Nach Informationen des Kuriers waren an der Schlägerei mehrere auf beiden Seiten beteiligt. Es seien nicht, wie ursprünglich gemeldet, mehrere Angels auf nur einen Mann losgegangen.
Der Vorwurf des Staatsanwaltes: Bei einer massiven Schlägerei in der Hofer Innenstadt unter den Rockern hätten mehrere Hells-Angels-Mitglieder auf einen jungen Mann eingeschlagen und ihn dabei schwer verletzt. Danach sollen die Rocker zu ihrem Club-Heim am Rande von Hof geflüchtet sein. Die Polizei habe bei der Fahndung nach den Tätern ein Spezialkommando eingesetzt. Dabei seien Waffen wie Schlagstöcke und eine Axt sichergestellt und mehrere Verdächtige festgenommen worden. Diese aber wurden noch am Wochenende wieder frei gelassen.
Da die Beteiligten nach Informationen des Bayerischen Rundfunks wenig kooperativ waren und sich gegenseitig auch nicht beschuldigt haben, mussten sie wieder auf freien Fuß gesetzt werden. "Die in dem Clubhaus anwesenden Personen wurden bei Durchführung der Maßnahme vorläufig festgenommen, später aber wieder entlassen", heißt es in einer dürren Presse-Mitteilung der Staatsanwaltschaft.
Die schweigt "aus ermittlungstaktischen" Gründen zu den möglichen Hintergründen. Dass die vorläufig festgenommenen Hells Angel bereits am Samstag wieder auf freiem Fuß waren zeigt auch, dass die Vorwürfe und der Vorfall nicht besonders gravierend gewesen sein kann.
Eigentlich sind die Hofer Hells Angels erklärtermaßen gegen Gewalt. Erst vor kurzem hatten sie ein Box-Studio eingerichtet. Ein Ziel war es, Jugendliche von der Straße zu holen.
