Die Höhlen in der Fränkischen Schweiz üben eine Faszination auf Touristen aus Höhlen: Betreten nur vorsichtig

Von Heike Hampl
Im Jahr 1833 wurde die Sophienhöhle bei Ahorntal entdeckt. Noch sind unzählige Höhlen der Fränkischen Schweiz unbekannt, sind Experten sicher. ⋌ Foto: red Foto: red

Manche der 1000 Höhlen in der Fränkischen Schweiz werden mit gutem Grund geheim gehalten. Höhlen stehen unter Naturschutz, sie zu betreten ist aber nicht verboten, solange sie nicht abgesperrt sind. Trotzdem: Wer eine Höhle betritt, muss vorsichtig sein. Wer auf Nummer sicher gehen will, besucht erschlossene Höhlen.

 
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Teufelshöhle, Sophienhöhle, Binghöhle – sie gehören zu den Wahrzeichen der Fränkischen Schweiz. Alleine die Teufelshöhle lockt jährlich 140 000 Besucher an, bei den anderen beiden Höhlen sind es jeweils rund 35 000 Touristen. Dabei gibt es in der Fränkischen Schweiz insgesamt 1000 Höhlen. Manche sind der Öffentlichkeit mit gutem Grund unbekannt.

Schlösser knacken verboten

Viele der Höhlen befinden sich in Privatbesitz. Prinzipiell gilt: Eine Höhle gehört dem, auf dessen Grundstück sie liegt. „Diese Höhlen sind oft zugesperrt“, sagt Reinhard Löwisch von der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz in Ebermannstadt. Wer Schlösser knackt und in private Höhlen einsteigt, begeht eine Straftat. Ein anderer Teil der Höhlen gehört jedoch den Gemeinden und dem Freistaat.

„Es ist nicht verboten, Höhlen zu betreten“, sagt Ralf-Dieter Freude, Fachkraft für Naturschutz in der Naturschutzbehörde des Landratsamtes in Bayreuth. Aber: „Wanderer sollten auf jeden Fall nur so weit in die Höhlen hineingehen, so weit die flach laufen können.“ Klettern ist ein absolutes Tabu und soll Experten vorbehalten bleiben, sagt Freude und weist darauf hin: „In der Höhle haben Sie im Notfall keinen Handyempfang.“

Höhlen sind geschützt

Prinzipiell sind Höhlen geschützt, auf Tiere und Pflanzen ist also Rücksicht zu nehmen. Neben Besitzansprüchen gibt es noch andere Gründe, Höhlen für die Öffentlichkeit unzugänglich zu lassen. Den Naturschutz zum Beispiel. Fledermäuse leben in Höhlen. Aber auch eine Reihe anderer Tiere, oft Spinnen. „Diese Tiere können den Wert einer Höhle ausmachen. Dies liegt daran, dass diese Arten nur in Höhlen leben können, und man nicht einfach Ersatz schaffen kann, wenn dieser Lebensraum verloren geht“, sagt Oliver Hempfling, Pressesprecher der Regierung von Oberfranken, zu der das Bergamt gehört.

Wer eine Höhle betritt, die nicht erschlossen ist, begibt sich in Gefahr. Die Temperatur in Höhlen liegt bei höchstens acht Grad. Viele Höhlen in der Fränkischen Schweiz sind tief genug, um sich darin zu verirren. „Wenn Ihre Taschenlampe ausfällt, sehen Sie da gar nichts mehr und können sich stundenlang verlaufen“, sagt Löwisch.

Wer die Faszination Höhle sicher erleben will, sollte sich also auf die erschlossenen Höhlen in Pottenstein, Ahorntal und Streitberg begrenzen.