Hochsaison bis zum Dreikönigstag

Von Stefan Linß
Der besondere Adventskranz darf im Mönchshof-Bräuhaus nicht fehlen. Wirtin Monika Steiner legt viel Wert auf die festliche Dekoration. Foto: Stefan Linß Foto: red

Für Stille und Besinnlichkeit haben die Gastronomen aus dem Landkreis Kulmbach kaum noch Muse. Denn in den kommenden Wochen zieht es die Gäste in Scharen in die Wirtshäuser. Die Reservierungsbücher sind voll und die beliebtesten Termine oft schon ausgebucht.

 
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Wirtin Monika Steiner vom Mönchshof-Bräuhaus hat alle Hände voll zu tun, um die vielen Räume festlich zu dekorieren. „Wenn Weihnachten, dann richtig“, lautet das Motto der gebürtigen Kärntnerin. Christbäume, Gestecke, Kugeln, Kerzen und Sterne sollen im Bräuhaus die richtige Feststimmung verbreiten. Kommende Woche geht es mit den Jahresabschlussessen los. Dann ist für den Mönchshof die Hochsaison eingeläutet. „Wir haben viele Gruppen, die zuerst die Museen besuchen und dann ihre Weihnachtsfeier bei uns abhalten“, sagt Monika Steiner. „Auch im Winter ist das Bier bei uns das große Thema.“ Ein Höhepunkt wird der traditionelle Blaicher Weihnachtsmarkt am 11. Dezember sein. Bis zum Bockbieranstich am 5. Januar geht es munter weiter. Und am Dreikönigstag wird die Kulmbacher Gastronomie mindestens genauso gefordert sein.

Nur noch wenige Plätze frei

„Die Nachfrage ist sehr gut“, freut sich Günther Limmer, Inhaber des Restaurants Hagleite in Kulmbach. Vor allem für die Weihnachtsfeiertage und Silvester gibt es viele Reservierungen. „Wir haben nur noch wenige Plätze frei.“ Die Gans muss auf die Karte. Da gab es bei Günter Limmer nie eine Diskussion. Alle Jahre wieder wollen sich die Gäste der Hagleite die knusprig-zarte Gänsebrust schmecken lassen. Auf Bestellung gibt es die ganze Gans für die ganze Familie. „Wir bieten unseren Gästen in der Vorweihnachtszeit auch Gans to go an“, sagt der Wirt. Der Braten zum Mitnehmen wird in der Restaurantküche gegart und kann fix und fertig mit Soße und wahlweise mit Klößen abgeholt werden. „Aber unsere Kapazität ist begrenzt“, sagt Limmer. „Wir haben drei Röhren und können jeden Tag nur drei Gänse zubereiten.“ Weihnachten sei auf jeden Fall ein Umsatzbringer, erklärt der Restaurant-Chef. „Das ist die beste Zeit in der Gastronomie.“

Mitte November geht es bereits los. Betriebe, Vereine und Stammtische wollen gern zum Jahresabschluss feiern und gemeinsam essen gehen. Danach kommt Silvester und im Januar geht es oft mit Geburtstagen und Familienfesten weiter, sagt Limmer. Weil das Geschäft weiterhin gut läuft, hat die Hagleite ihren Jahresurlaub vom Januar lieber in die Sommermonate verlegt. Für die Hochsaison rund um Weihnachten brauchen die Gaststätten eine gute Planung. „Wir müssen uns rechtzeitig um Personal und um die Waren kümmern“, sagt Limmer.

Seit 14 Tagen ausgebucht

In der Frankenfarm in Himmelkron ist das Buffet an den beiden Weihnachtsfeiertagen sehr begehrt. „Es ist schon seit 14 Tagen ausgebucht“, sagt Gastronomieleiterin Sonja Stübinger. Die Gäste lassen sich neben den Klassikern auch Wildschwein, Zander und vegetarische Speisen als Festessen schmecken. Für Weihnachtsfeiern von Betrieben und Vereinen reserviert die Frankenfarm wenn nötig ein ganzes Stockwerk im Landwirtshaus. Es bietet Platz für 250 Personen. „Manchmal gibt es ein Unterhaltungsprogramm. Oft geht es besinnlich zu“, sagt Sonja Stübinger. Das Wichtigste sei, dass man sich zusammensetzt und gemeinsam eine schöne Zeit verbringt.

Feuerwehr, Schützen und andere ortsansässige Vereine veranstalten wie eh und je ihre Weihnachtsfeiern im Gasthof Werner im Neudrossenfelder Ortsteil Muckenreuth. Nur die Firmen kommen nicht mehr so häufig wie früher, stellt Wirtin Utta Hübner fest. „Gerade bei den kleineren, mittelständischen Betrieben wird immer mehr gespart.“

Feiern schon vor Jahren gebucht

Mehr als genug hat Katrin Fischer von der Stadtschänke am Holzmarkt in der Kulmbacher Innenstadt zu tun. Die erste Weihnachtsfeier hat schon stattgefunden. Danach geht es Schlag auf Schlag weiter. „Es haben sich schon sehr viele angemeldet“, sagt die Gastronomin. Sie will aber erst in der kommenden Woche nach dem Totensonntag richtig festlich dekorieren mit Tischdecken und Kerzen. „Manche Weihnachtsfeiern werden schon Jahre im Voraus gebucht“, sagt Katrin Fischer. Das Essen mit den Kollegen habe immer noch einen hohen Stellenwert. Neben Gänsebrust und Entenkeule bestellen die Gäste in der Stadtschänke gerne Kalbsbäckchen, das Bockbier-Steak oder den Holzmarkt-Spieß mit Bierschmorzwiebeln.

Die traditionelle Weihnachtsfeier liegt weiterhin im Trend, bestätigt auch Vera Heisig vom Ristorante al Castello auf der Plassenburg. „Im Advent läuft unser Hauptgeschäft. Manchmal haben wir drei Veranstaltungen pro Tag.“ In den vergangenen Jahren hat die Gastronomin beobachtet, dass die größeren Unternehmen in Kulmbach zwar keine Jahresabschlussfeier für die gesamte Belegschaft mehr veranstalten. „Stattdessen feiern aber die einzelnen Abteilungen für sich.“