Der Entwurf steht, allerdings müssen in den kommenen Jahren noch viele Vorarbeiten erledigt werden Hochbrücke: Ab 2019 wird gebaut

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Dieses Projekt wird die Bayreuther vier Jahre lang beschäftigen: der Neubau der Hochbrücke. Ab 2019, nicht wie gedacht ab 2018, wird das marode Bauwerk, das aus fünf Einzelteilen besteht, erneuert. Mit massiven Folgen für den Verkehr aus. Die technische Entwurfsplanung für die Hochbrücke ist abgeschlossen, man weiß jetzt, wie sie aussieht. Doch vor Baubeginn warten noch einige andere Aufgaben: beispielsweise der Austausch des Flüsterasphalts auf der A9 im Stadtgebiet, der 2017 kommen wird.

 
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So vielfältig die Verkehrsbeziehungen sind, die über die Hochbrücke abgewickelt werden, so komplex sind die Vorbereitungen für den Neubau. Die Hochbrücke, sagt Thomas Pfeifer, der Leiter der Bayreuther Dienststelle der Autobahndirektion Nordbayern, muss zeitnah ersetzt werden, weil eine Sanierung der Brückenteile "wirtschaftlich nicht darstellbar" sei. Beim Bau der Brücke 1972 war Baustahl verwendet worden, "der spannungsrisskorrosionsgefährdet ist", wie Pfeifer sagt. Der Stahl könnte reißen, ohne dass vorher Rissbildung im Beton auf einen Schaden hinweisen könnte.

Gefälliger als der aktuelle Stützenwald

Seit knapp zwei Jahren wird geplant, jetzt "ist die technische Entwurfsplanung fertig", sagt Pfeifer. "Uns lag daran, dass das Bauwerk ein bisschen gefälliger wird, wenn man es schon ersetzen muss. Es ist ja schließlich so etwas wie das Eingangstor zu Bayreuth, wenn man von Norden kommen." Man habe, sagt Pfeifer, "den statischen Notwendigkeiten eine Form gegeben. Rundungen sollen dem Bauwerk die Schwere nehmen. Sie wird attraktiver als das, was viele aktuell als einen Stützenwald empfinden". Was teuer werde beim Neubau sei nicht die Gestaltung, sondern die Fläche: "Wir sprechen von 16.000 bis 17.000 Quadratmetern Brückenfläche." Bei einem durchschnittlichen Baupreis von 3000 Euro pro Quadratmeter komme man auf die Bausumme von rund 50 Millionen Euro. Die Planung wird im kommenden Jahr auf den Genehmigungsweg zum Bundesverkehrsministerium geschickt.

Bauabwicklung wird schwierig

Woran die Planer parallel tüfteln: Die "schwierige Bauabwicklung mit einer extrem hoch belasteten Bundesstraße und einer hoch belasteten Autobahn" in den Griff zu bekommen. 23.700 Autos fahren täglich über die Hochbrücke, 60.000 Autos rollen am Tag auf der A9 in beiden Richtungen drunter durch. In den vergangenen Monaten habe es bereits enge Abstimmungsgespräche mit dem Staatlichen Bauamt und der Stadt Bayreuth gegeben. "Und es werden noch weitere intensive Gespräche folgen", sagt Pfeifer. Vier Jahre wird es dauern, bis die Hochbrücke komplett neu gebaut ist.

100 Millionen Euro werden pro Jahr in den Bestand investiert

Um das Projekt in Angriff nehmen zu können, müssen aber andere Straßen frei von Baustellen sein. Eine davon: die A9. Im vergangenen Jahr hat die Bayreuther Dienststelle der Autobahndirektion Nordbayern rund 100 Millionen Euro in den Erhalt des Bestands investiert, "wir haben rund 62 Kilometer Fahrbahn erneuert, das enstpricht rund zehn Prozent des Netzes in unserer Verantwortung." Die gleiche Summe wird auch nächstes Jahr verbaut: "Im Frühjahr fangen wir mit dem Austausch des Flüsterasphalts im Stadtgebiet Bayreuth an", sagt Pfeifer. 16 Kilometer Asphalt werden hier erneuert. Außerdem soll auf weiteren Abschnitten, etwa zwischen Marktschorgast und Gefrees auf der A9 gebaut werden. Ein weiteres Vorspiel für den Bau der Hochbrücke: 2018 wird zwischen Bayreuth-Nord und Marktschorgast gebaut. Ein wichtiger Abschnitt ist hier das Autobahndreieck Bayreuth-Kulmbach. Erst wenn hier alle Arbeiten abgeschlossen sind, können erste Umleitungen wegen des Baus der Hochbrücke greifen. "Das spielt alles zusammen", sagt Pfeifer.

Kameras an der Hochbrücke

Sehr bald werden rund um die Hochbrücke Kameras aufgestellt: "Wir machen noch einmal umfangreiche Verkehrsbeobachtungen, damit wir wissen, ob unsere geplante Verkehrsführung während der Bauarbeiten auch leistungsfähig ist." Anfang des Jahres soll 14 Tage lang aufgenommen und im Anschluss ausgewertet werden. "Dann wissen wir auch genau, wenn welche Verkehrsspitzen zu erwarten sind." Schließlich sind die letzten Verkehrszählungen aus dem Jahr 2010.

Die Bauphasen

In der ersten Phase werden die beiden Rampen vom Netz genommen, die der Verkehr von Bindlach kommend in Richtung Industriegebiet und aus dem Industriegebiet kommend Richtung Innenstadt nimmt. Der Verkehr läuft weiter über die Hochbrücke. Wenn die beiden Rampen fertig sind, soll der Verkehr über die beiden neuen Teile abgewickelt werden, damit die Hochbrücke in mehreren Schritten neu gebaut werden kann. Ebenso die Rampe, die von Bayreuth aus kommend in Richtung Industriegbiet und zur A9 führt. Gleichzeitig wird die letzte Rampe Richtung Großer Kreisel ersetzt. Wenn die Hochbrücke an sich gebaut wird, wird die Anschlussstelle Bayreuth-Nord in Fahrtrichtung Süden für etwa zwei Jahre komplett vom Netz genommen. Es wird aber eine Behelfszufahrt vom Industriegebiet in Richtung Nürnberg geben, sagt Thomas Pfeifer. "Das müssen wir aber mit der Stadt und dem Staatlichen Bauamt noch final abstimmen."

Im Vorfeld wurde auch der Baugrund untersucht

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