Stolls Künstlername ist „Cyris“
5000 Euro haben sie aus der eigenen Tasche finanziert, für Mikrofon, Computerprogramme, Keyboard, Kompressor und Audio-Interface-Gerät. Weitere 5000 für das Drumherum: Die Wände im Raum mit dem Mikrofon sind schalldicht gemacht worden, damit die Akustik besser ist. Für den besseren Blickkontakt gibt es zum Studio-Raum eine große Glasscheibe. Alles sieht sehr professionell aus und auch die Videos zu ihren Songs lassen Ownstyle Records nun extern produzieren. „Es wurde einfach mit der Zeit zu viel Arbeit. Entweder wir drehen hier Landschaftsaufnahmen oder wir gehen in die Großstadt, zum Beispiel nach Nürnberg“, meint Stoll. Sein Künstlername ist „Cyris“, Krasniqi heißt „Kay-D“ und Geigert „Friko“.
Leben in Armut
Die Songs handeln von Alltagssituationen und Dingen, die sie beschäftigen – alles kommt aus dem Bauch heraus. Die Lieder können von Partys handeln, aber auch von einem Leben in Armut, das sie in der Kindheit erlebt haben. Laute und vom Bass dominierte Passagen gibt es genauso wie melodische Momente. Vieles ist im Gangster-Rap-Stil. Neben den Rap-Parts singen Stoll und Geigert auch in den Refrains, Unterricht hatten sie nie. „Wir haben von klein auf jeden Tag-Hip Hop gehört. Irgendwann weißt du, wie es funktioniert.
Gespür für Musik
Wie ein Song aufgebaut ist, was sich gut anhört. Da muss man einfach rumprobieren“, sagt Stoll. Krasniqi, der die Beats produziert und abmischt, hat sich alles autodidaktisch draufgeschafft. „Ich habe mir Bedienungsanleitungen durchgelesen und im Internet recherchiert, somit die Studiotechnik kapiert, und alles Weitere hast du im Gefühl. Da muss man schon Talent mitbringen, das ist klar.
Das Gespür für Musik kann man nicht erlernen, das kommt von allein“, so der 26-Jährige. Das musikalische Talent liege bei ihm und seinen Bandkollegen in der Familie. Das große Ziel ist es, irgendwann von der Musik leben zu können. Aber dafür müssten Ownstyle Records ihre Songs verkaufen. „Uns selbst zu pushen und zu promoten, das ist nicht so unsere Stärke“, sagt Stoll selbstkritisch. „Aber es kommt alles, wie es kommen soll.“ Bis dahin werden sie weiter in die Hip-Hop-Produktion investieren und Songs schreiben. „Andere kaufen sich von ihrem Gehalt teure Autos, wir machen Musik. Es ist unsere große Leidenschaft“, so Edgar Geigert.