Kino-Küsse
Nicht nur im wahren Leben und der Tierwelt, sondern auch auf der Leinwand wird geküsst, was das Zeug hält. Der Weißenstädter Schauspieler und Regisseur Michael von Hohenberg weiß, dass ein guter Filmkuss „heute nichts anderes als ein echter Kuss“ ist: „Früher haben die Schauspieler nur die Lippen gespitzt und aneinander gedrückt – heute wird sich richtig geküsst.“
Küssen macht süchtig
Bühnen-Küsse können auch süchtig machen, wie der stellvertretende Intendant der Studiobühne, Marcus Leclaire, verrät: Vor einigen Jahren probte ein Paar eine Liebesszene – zierte sich jedoch, als es darum ging, sich zu küssen. Die Regisseurin forderte die beiden mehrmals auf, doch das Paar reagierte immer mit betretenem Schweigen. „Los, hopp, küsst euch endlich“, soll die Regisseurin gesagt haben. Wiederwillig küssen sich die beiden – und hören nicht wieder auf. Nach über einer Minute soll die Regisseurin dazwischen gegangen sein.
Frischer Atem
Für Schauspieler und Laien hat von Hohenberg einen Tipp für den perfekten Kuss: „Man muss einen frischen Atem haben.“ Jedoch wird seiner Einschätzung nach in einer Beziehung noch eher darüber hinweggesehen „wenn man nach Zwiebeln oder Knoblauch riecht“. Wenn man mit dem Gegenüber redet und auf seine Wünsche eingeht, sollte nach Erfahrung von Hohenbergs „ein ganz toller Kuss dabei rauskommen“.
Star-Wars-Küsse
Sein Lieblings-Filmkuss ist der zwischen Prinzessin Leia und Han Solo im Star Wars-Klassiker „Das Imperium schlägt zurück“. Für Hohenberg, der selbst ein großer Star Wars-Fan ist, ist diese Kuss-Szene eine der großen Erinnerungen an die Prinzessin Leia-Schauspielerin Carrie Fisher, die im vergangenen Dezember verstarb.
Küssen macht schlank und gesund
Wer immer noch nicht vom Küssen überzeugt ist, hört vielleicht auf die Wissenschaft: Pro Minute verbrennen wir während eines Kusses bis zu 20 Kilokalorien – im Einsatz sind dabei einige Dutzend Gesichtsmuskeln. Zudem ist Küssen auch gut für Zähne, Lunge und Immunsystem: Während des Küssens atmen wir rund 60 Mal pro Minute – dreimal so schnell wie sonst. Außerdem wird die Speichelbildung angeregt, was wegen dem im Speichel enthaltenen Kalzium und dem Spurenelement Phosphor den Zähnen zugute kommt. US-Forschern zufolge soll das Küssen das Immunsystem stärken, da dadurch chemische Substanzen – sogenannte Neuropeptide – gebildet werden, die Bakterien und Viren vernichten. Und außerdem hilft es Stress abzubauen, da das Gehirn vermehrt Neurotransmitter bildet und die Entstehung schädlicher Stresshormone bremst.
Mit Material von dpa