Notstand bei den Herzsportgruppen
Gleichwohl ist ihr bewusst, wie wenig zeitliche Ressourcen praktizierende Ärzte haben. "Der Notstand bei den Herzsportgruppen ist bekannt und betrifft ganz Deutschland", weiß Pfaffel. Eventuell könne eine höhere Vergütung mehr Ärzte dazu bewegen, eine Herzsportgruppe zu übernehmen. Die Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen (DGPR) habe vor, dazu eine Arbeitsgruppe zu bilden. "Wir bräuchten alternative Lösungen, die therapeutisch genauso gut sind", sagt Pfaffel und hofft, dass im Laufe des Jahres noch etwas passiert.
"Mir würde etwas fehlen"
Der Abteilungsleiter der Herzsportgruppe, Karl-Heinz Schirmer, ist an einer baldigen Lösung des Problems stark interessiert. "Es wäre schade um das Angebot und ich würde es sehr bedauern, wenn wir es nicht mehr hätte", sagt Schirmer. "Mir würde etwas fehlen, und das geht sicherlich nicht nur mir alleine so." Viele bräuchten einen Anstoß, um wieder Sport zu machen. Alleine würde sich die meisten eine sportliche Betätigung nicht mehr zutrauen. "In der Gruppe, und wenn ich weiß, dass ein Arzt dabei ist, fällt es einfach leichter." Dort wird vorher zudem der Blutdruck kontrolliert und auch immer wieder der Puls gemessen.
"Für die Gesundheit enorm wichtig"
"Für die Gesundheit ist es enorm wichtig, an so einer Gruppe teilzunehmen", sagt Schulte. Zumal sie Leute aus dem Umkreis von zehn Kilometern anziehe. Sie müssten dann nicht extra nach Bindlach, Eckersdorf, Kulmbach oder Bayreuth fahren. Die Übungen seien spielerisch und sollen keinen überfordern: "Wir wollen vor allem Spaß dabei haben." Damit das so bleibt, braucht Schulte allerdings Unterstützung. So schnell wie möglich.
800 Herzsportgruppen in Bayern
Die Träger der Herzsportangebote sind nach Angaben der Herz-LAG Bayern zu 90 Prozent Sportvereine. Sie müssen immer von einem Arzt mit notfallmedizinischen Wissen und einem Übungsleiter mit speziellen Kenntnissen über Herz-Kreislauf-Erkrankungen betreut werden. In Bayern werden von 343 Trägern zirka 800 Herzgruppen angeboten. In Oberfranken sind es 33 Träger, die etwa 90 Gruppen organisieren.
Wer sich als Arzt die Betreuung der Herzsportgruppe vorstellen könnte, meldet sich bei Karl-Heinz Schirmer, Mobil: 01 75/1 52 56 09, E-Mail: herzsport@tsv-neudrossenfeld.de, oder Helmut Schulte, Telefon 09 21/16 33 85 13, Mail: schulte-aichig@t-online.de.