Ein Mann für die Verwaltung
Im Hintergrund sitzt Bürgermeister Beck und lächelt zufrieden. „Wir sind uns sehr sicher, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben“, hatte er eingangs gesagt. Zum ersten Mal in der gut 125-jährigen Geschichte der Festspiele werde eine Frau an der Spitze stehen – als Teil einer „Teamlösung“. Denn die Machtfülle ihres Intendanten-Vorgängers wird Birgit Simmler als Künstlerische Leiterin nicht mehr haben. An ihrer Seite wird Harald Benz als Festspiel-Verwaltungschef die Strippen ziehen. „Darüber freue ich mich“, sagt Birgit Simmler. „Der kann dann all das machen, was mir keinen Spaß macht.“ Alle lachen. Die Chemie scheint zu stimmen.
Mehr Luisenburg in der Stadt
Benz sagt, es werde sich wohl einiges ändern, aber die Luisenburg als Marke werde bestehen bleiben, als Garant für bestes Theater zwischen grandiosen Felsen, als künstlerisches Angebot von Open-Air-Vielfalt für jedermann. „Das wird sie weitertragen“, sagt er und schaut Birigt Simmler an. Die nickt. Die „vier Säulen“ der Eigenproduktionen – Familienstück, Volksstück, Klassiker und Musical – werde sie „auf jeden Fall weiterführen“, ebenso die Gastspiele von Oper, Operette und bekannten Bands sowie die Reihe „Luisenburg Xtra“ im Museumshof. Und vielleicht auch an anderen Spielorten im Stadtgebiet. „Ich suche schon Locations, wo man was machen könnte“, sagt Simmler. „Ich werde da eher auf eine Erweiterung des Angebots zusteuern. Mir geht es um eine noch engere Verzahnung der Luisenburg mit der Stadt.“ Schließlich müsse die Kommune als Träger der Festspiele auch profitieren. Bei diesem Vorhaben werde ihr ihre Erfahrung als Kulturreferentin von Biedenkopf „sehr zupass“ kommen. „Man kann noch was draufsatteln“, sagt sie. „Nicht nur zur Festspiel-Zeit.“
Keine Scheu vor Vergleichen
Dass sie am erfolgreichen Vorgänger gemessen werden wird, macht Simmler keine Angst. „Ich habe von mir aus den Anspruch, es auf der Luisenburg so gut zu machen, wie ich es eben kann. Ob das dann besser, schlechter, genauso gut oder einfach anders ist, das müssen andere beurteilen.“ Sie werde auch während der letzten Saison der Ära Lerchenberg oft in Wunsiedel sein. Sie hoffe auf einen intensiven Austausch mit dem Vorgänger. Immerhin sei allein schon die Navigation in den unterirdischen Felsengängen des Luisenburg-Betriebsgebäudes eine Herausforderung für jeden Neuling.
Ihre Leistung wird auch am Zuschauer-Zuspruch gemessen werden. „So ist das eben bei Festivals“, sagt Simmler. Sie wolle „ordentliche Auslastungszahlen liefern“. Bürgermeister Beck ergänzt, ein Budget von viereinhalb bis fünf Millionen Euro werde auch ihr zur Verfügung stehen. „Es gibt keinen Grund, das in irgendeiner Weise einzugrenzen.“
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