Mit einem Pakt versucht die SPD in Heinersreuth, ihr Gesicht zu wahren. Die Genossen sind mit sieben Sitzen im Gemeinderat vertreten. Die CSU ebenfalls mit sieben Sitzen, die Freien Wähler haben zwei Vertreter. Wer die Mehrheit will, braucht also die kleinste Fraktion. Diese Rolle als Zünglein an der Waage haben die Freien Wähler ausgenutzt. Sie haben Jürgen Weigel (SPD) in das neu geschaffene Amt des Dritten Bürgermeisters gewählt und sich im Gegenzug mit den Stimmen der SPD den Posten des Zweiten Bürgermeisters gesichert. "Christian Bock wollte etwas werden, er hat gepokert und gewonnen", sagt Werner Kauper, CSU-Fraktionsvorsitzender. Und er gibt zu bedenken, dass Bock es mit 750 Stimmen bei der Kommunalwahl weder über die SPD noch über die CSU-Liste in das Gremium geschafft hätte. Außerdem war Bock ursprünglich für die CSU-nahe Junge Liste im Gemeinderat gesessen, bevor er nach internen Auseinandersetzungen zu den Freien Wählern gewechselt hatte. Jetzt paktiert er mit der SPD. "Schön ist das nicht", sagt Kauper.